Feuerdrama in Dresdner Pflegeheim lässt Opfer einfach nicht los!

Dresden - Beim Mitarbeiter-Fest des Dresdner Pflegeheims "Elsa Fenske" kippte André D. (56) 2022 kräftig Brandbeschleuniger in einen noch heißen Feuertopf. Die folgende Explosion verletzte mindestens acht Personen schwer. Vor Gericht zeigte sich, dass viele noch immer darunter leiden.

Der Brandschutzbeauftragte André D. (46) räumte vor Gericht ein, die Explosion ausgelöst zu haben.
Der Brandschutzbeauftragte André D. (46) räumte vor Gericht ein, die Explosion ausgelöst zu haben.  © Peter Schulze

In einer Art Amphitheater feierten die Mitarbeiter, zwei Samba-Tänzerinnen sorgten für Stimmung, die Ränge waren mit Feuertöpfen dekoriert. Die mit Alkohol gefüllten Dosen in diesen spucken eine kleine Flamme aus.

Ist es verbraucht, muss diese erst abkühlen. Trotz zweiwöchiger Schulung zum Brandschutzbeauftragten sah Hausmeister André D. das anders: "Ich wurde darauf hingewiesen, dass ein Feuertopf aus ist", sagt er vor Gericht. Mit dem Kanister sei er hin.

"Da kam zweimal ein Schwapp, dann schon die große Flamme und viel Geschrei. Zwei Personen standen in Flammen, das habe ich mit meiner Jacke erstickt." Nach dem Unglück musste er sich in psychologische Behandlung begeben.

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Genau wie die meisten Opfer des Unglücks: Am schwersten traf es Altenpflegerin Gina N. (37): Neun Prozent ihrer Haut verbrannten. Sie habe André D. noch mit dem Kanister gesehen. "Da kam von links eine Feuerwalze und hat mich voll erwischt", sagt sie.

Das Mitarbeiterfest endete in einer Katastrophe.
Das Mitarbeiterfest endete in einer Katastrophe.  © Roland Halkasch
Gina N. (37, v.l.), Darinka K. (37), Jacqueline D. (35) leiden noch immer an den Folgen der Explosion.
Gina N. (37, v.l.), Darinka K. (37), Jacqueline D. (35) leiden noch immer an den Folgen der Explosion.  © Peter Schulze

Altenpflegerin Gina traf es am schwersten: Neun Prozent der Haut verbrannt!

Katrin T. (39) zeigt die Jacke, die sie wahrscheinlich vor schwereren Verletzungen bewahrt hat.
Katrin T. (39) zeigt die Jacke, die sie wahrscheinlich vor schwereren Verletzungen bewahrt hat.  © Eric Hofmann

Im Krankenhaus zog man ihr mit der Pinzette verbrannte Hautschichten ab, noch heute bricht Gina N. in Tränen aus, wenn sie darüber redet.

Ähnlich erging es den Kolleginnen Darinka K. (37) und Jacqueline D. (35). Beide haben den Job gewechselt, da sie André D. nicht mehr begegnen wollten.

Mehr Glück hatte Katrin T. (39): Weil sie mehrere Jacken übereinander trug, erlitt sie nur Verbrennungen am Oberschenkel.

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"Er hat reingekippt, da kam eine große Stichflamme", sagte sie im Prozess. "Er hat aktiv nachgeschüttet, er lachte dabei", sagt sie. "Sowas macht man doch nur, wenn man betrunken ist."

Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Montage: Roland Halkasch, Peter Schulze

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