Dresden - Das Feuerdrama beim Mitarbeiterfest eines Dresdner Pflegeheimes beschäftigt weiter die Justiz. Wie berichtet, muss sich Hausmeister André D. (46) am Amtsgericht verantworten, weil er einen Feuertopf nachfüllte, dabei eine Stichflamme verursachte, die mehrere Menschen schwerst verletzte. Nun sprach die Leiterin (39) des Heimes.
"Es war 2022 das erste Fest für Mitarbeiter nach Corona", so die Chefin.
Hausmeister André, der auch Brandschutzbeauftragter ist, habe ihr erklärt, dass die Sache mit den Feuertöpfen, die fürs Ambiente aufgestellt waren, "ganz einfach" sei. Ihm sei alles erklärt worden. Irgendwann sollte er eine leere Feuerstelle auffüllen. "Dann sah ich die Stichflamme und hörte Schreie", so die Heimleiterin.
Laut Anklage hatte er den Topf per Kanister nachgefüllt, so für eine gefährliche Verpuffung gesorgt.
"Plötzlich standen meine Kollegen in Flammen", erinnerte sich eine Pflegekraft (37). "Es waren furchtbare Bilder."
Mindestens fünf Mitarbeiter erlitten zum Teil schwerste Verbrennungen, fielen monatelang aus.
Prozess in Dresden: Einige Brandopfer haben gekündigt
André D. wurde danach für einige Zeit versetzt, kam dann aber zurück. Arbeitsrechtlich gab es bisher keine Konsequenzen, so die Heimleiterin. Man wollte ihn nicht vorverurteilen.
Einige Brandopfer, die zum Teil vom Amtsrichter erstmals zu dem Fall überhaupt gehört wurden, kündigten dagegen.
So Hauswirtschafter Dirk B. (46), der dem Angeklagten auf der Arbeit zwangsläufig immer wieder begegnete, bisher nicht mal eine Entschuldigung bekam: "Ich konnte ihn einfach nicht mehr sehen." Der Prozess wird fortgesetzt.