Versuchter Totschlag aus Eifersucht: Nach Seitensprung mit bestem Freund rastet Martin aus

Dippoldiswalde - Familiendrama in einem beschaulichen Ort bei Dippoldiswalde: Martin Z. (37) tat alles, damit es seiner kleinen Familie gutging. Als er mitbekam, dass seine Susann ausgerechnet mit seinem Bierfreund und Nachbarn (43) fremdging, drehte er durch - und prügelte die Mutter seines Sohnes (7) ins Krankenhaus.

Martin Z. (37) mit seinen Anwälten im Landgericht.  © Thomas Türpe

Das Landgericht betrat Martin in Handschellen. Seit Ende August sitzt der Lkw-Fahrer in U-Haft. Dabei begann dieser Samstag harmonisch: Während "Susi" mit dem kleinen Karl zum Bobbycarrennen in den Nachbarort fuhr, organisierte Martin alles fürs Familiengrillen daheim.

Beim Aufräumen stolperte er an ihrem vibrierenden Handy vorbei. "TSW" schrieb ihr - und Martin hatte einen Verdacht.

Also wühlte er sich durch Chatverläufe, vorbei an "neulich war's schön mit uns" und Bildern aus der Badewanne. "Mir hat es in dem Moment den Boden unter den Füßen weggerissen", sagte er dem Richter reuig.

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TSW ist eine Abkürzung für ihren Nachbarn. Ihn stellte Martin zur Rede. Susann suchte zunächst das Weite - und betrank sich später allein.

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Susann konnte nur durch das Fenster vor Martin Z. flüchten

Mitten in der Nacht vom Rausch aufgewacht, sah er sie im Kinderzimmer liegen. Laut Martin schrien sie sich an, und er drehte durch. Laut Anklage schlug er Susann mehrfach mit der Faust.

Als sie fliehen wollte, warf er sie aufs Sofa und drückte ein Kissen in ihr Gesicht. Mit einem Tritt in Martins Schritt konnte sie sich befreien - doch er war schneller.

Zurück im Kinderzimmer schmetterte er ihr noch das Handy ins Gesicht. Susann konnte sich durchs Fenster retten - und rannte zum Nachbarn. Dessen Frau wählte den Notruf - sie weiß bis heute nichts von der Affäre.

War es wirklich nur ein Kurzschluss - oder hat Martin versucht, Susann umzubringen? Die Verhandlung wird fortgesetzt.

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