Bluttat im Suff: Schachgroßmeister wandert in den Knast
Dresden - Teufel Alkohol! Ulrich K. (59) war mal Schachgroßmeister, arbeitete als Programmierer, stand fest im Leben. Nun aber musste er sich am Landgericht Dresden verantworten, weil er im Suff seinen Freund mit einem Messer schwer verletzte.
An jenem Abend im Februar hockte Ulrich mit Freunden im Obdachlosenheim Florastraße zusammen. Auch Kumpel Karsten F. kam dazu.
Nach der Erinnerung der Beteiligten "kreiste" mindestens eine Flasche Wodka. Zusätzlich hatte Ulrich an dem Tag nach eigener Aussage gut zehn Bier getrunken. Dann muss Streit aufgekommen sein, wenn auch niemand mehr wusste, warum.
"Meine letzte Erinnerung ist, dass er (Karsten, Anm. d. Red) zu einer längeren Rede ansetzte. Ich habe kein Wort verstanden", sagte Ulrich im Gericht, der sich laut Anklage ein Küchenmesser (Klinge: 15 cm) griff, es seinem Freund in den Hals rammte.
Die alarmierte Polizei glaubte anfangs an einen Suizidversuch oder Unfall, bis das Opfer Ulrich benannte.
Das Landgericht verurteilte ihn nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Dabei gingen die Richter ob seines mutmaßlich hohen Alkoholpegels von verminderter Schuldfähigkeit aus. Ulrich muss drei Jahre und neun Monate hinter Gitter.
Titelfoto: Steve Schuster