Erst zechte er mit dem Vater in Dresden, dann missbrauchte er dessen Tochter (12)
Er soll Tina (*Name geändert, heute 13), die gehörlose Tochter der befreundeten Familie, vergewaltigt haben. Der ebenfalls gehörlose Angeklagte erklärte zum Prozessauftakt: "Das war normaler Sex."
Laut Anklage fuhr der Mann mit dem Mädchen nachts im Auto herum. An der Pieschener Allee stoppte er den Skoda, vergewaltigte das Kind. Nur Stunden später saß der Familienvater in U-Haft.
"Sie konnte nicht schlafen, da sind wir rumgefahren", so Ruslan, der an dem Abend mit Tinas Vater gefeiert hatte. Mit reichlich Alkohol. "Erst Whisky und als der alle war, irgendwelchen Schnaps aus der Bar."
Besonderheit beim Prozess: Die Übersetzung
Im Auto habe er dann mit Tina Sex gehabt. "Ich dachte, sie wird bald 14", so seine Erklärung. "Aber ich habe einen Fehler gemacht."
Gegenwehr oder gar Weinen habe er nicht bemerkt. Danach seien beide zum Hotel zurückgefahren. Tina wäre eher ausgestiegen und gelaufen.
"Sie wollte nicht, dass ihre Mutter was mitbekommt." Ruslan sei schlafen gegangen. "Dann kam die Polizei..."
Tinas bei der Polizei aufgezeichnete Vernehmung wurde in nicht öffentlicher Sitzung gezeigt. Da sowohl das Opfer als auch der Angeklagte gehörlos sind, agieren im Prozess Gebärdendolmetscher.
Jedes Wort muss "übersetzt" werden. Wörter in Gesten, dann in eine internationale Gebärdensprache und schließlich in die ukrainische Deutung. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze