Er residierte monatelang an der feinen Schloßstraße: Dreister Mietbetrüger aufgeflogen

Dresden - Im Netz posiert er cool im Anzug, im Hintergrund steht ein dicker AMG. Doch der Schein trügt. Kevin R. (27) saß wegen Mietbetrugs vorm Amtsrichter in Dresden. Der gelernte Energiereferent wohnte sogar an der Schloßstraße - ohne zu zahlen!

Kevin R. (27) mietete sich nobel ein, ohne die Miete zahlen zu können.  © Peter Schulze

Kevin genehmigte sich die Wohnung in der historischen Altstadt samt Tiefgaragenstellplatz.

Von Juli 2022 bis März 2023 logierte er dort, ohne Kaution oder Miete zu zahlen. Der Schaden schlug mit über 13.000 Euro zu Buche.

Er habe bis zu Corona als selbstständiger Personalvermittler gut verdient, sei einen gewissen Luxus gewöhnt gewesen, ließ Kevin über seinen Anwalt wissen. Doch dann blieben mit der Pandemie die Gelder aus.

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Und die Vermieter an der Schloßstraße sind nicht die einzigen, die bis heute auf ihr Geld warten. So zog er mit seiner damaligen Freundin (26) in eine Wohnung an der Flutrinne. Dafür legte er gar eine getürkte Bürgschaft vor.

Fünf Monate lang lebte das Paar dort, dann tauchte es ab.

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Mitangeklagte Ex-Partnerin von Kevin R. freigesprochen

Hier im Haus an der Schloßstraße residierte der Betrüger monatelang.  © Peter Schulze

Außerdem buchte Kevin Ferienwohnungen in Dresden, Weinböhla und Meißen, ohne zu zahlen. Er versprach Freunden, er würde einen gemeinsamen Urlaub auf Mallorca buchen. Die Kumpels überwiesen ihm ihren Anteil (über 500 Euro). Die Reise gab es nie, das Geld war weg.

"Sie haben Ihren aufwendigen Lebensstil erhalten wollen und sich den über Dritte finanzieren lassen", resümierte der Richter. Er verurteilte den bisher nicht vorbestraften Angeklagten zu 21 Monaten Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Zusätzlich muss Kevin den entstandenen Schaden von 21.639 Euro zahlen.

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Seine mitangeklagte Ex-Partnerin wurde freigesprochen. Sie hatte beteuert, nichts gewusst zu haben, und Kevin beteuerte, allein gehandelt zu haben.

"Irgendwann müssen Sie zwar festgestellt haben, dass etwas nicht stimmt", so der Richter zu der Frau. "Aber zu Beginn des Mietverhältnisses haben Sie wohl nicht gewusst, was Ihr Partner da macht."

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