Er räumte einen Uhren-Laden aus: Räuber in Abwesenheit verurteilt

Dresden - Auch, wenn er mal wieder nicht erschienen ist: Uhrenräuber Grzegorz J. (48) muss für sieben Jahre und einen Monat hinter Gitter. Nach langer Hängepartie verurteilte das Landgericht den Polen am Freitag für den Raub in Glashütte. Seine Komplizen bleiben auf freiem Fuß.

Grzegorz J. (48) - demnächst im Knast.
Grzegorz J. (48) - demnächst im Knast.  © Ove Landgraf

Allein seine polnische Akte ist 83 Seiten dick: Seit seinem 20. Lebensjahr streift er plündernd durch Polen und Deutschland.

Doch selbst acht Knastaufenthalte hielten ihn nicht davon ab: Zusammen mit den wieder flüchtigen Dawid M. (41) und Adam P. (43) überfiel er im Dezember 2023 das "Nomos"-Uhrengeschäft in Glashütte.

Mit einer halben Meter langen Brechstange zerschlug er Vitrinen kurz nach drei Uhr nachmittags, bedrohte die völlig verängstigte Verkäuferin Petra P. (52). Drei Minuten später und um 33 Uhren reicher stürmten Grzegorz und Dawid aus dem Laden - unter den wachsamen Augen von Nachbarin Claudia (38).

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"Nur dieser glückliche Zufall führte dazu, dass das Fluchtfahrzeug gegen 15.25 Uhr gestellt und kontrolliert werden konnte - samt der Beute", so der Richter, der den Räuber in Abwesenheit verurteilen musste.

Beim letzten Verhandlungsversuch log Grzegorz das Gericht an, sein Flixbus sei ausgefallen. Am Freitag fehlte er unentschuldigt.

Kurz nach drei Uhr rückten die zwei Polen im Dezember 2023 in das Uhren-Geschäft auf der Glashütter Hauptstraße ein.
Kurz nach drei Uhr rückten die zwei Polen im Dezember 2023 in das Uhren-Geschäft auf der Glashütter Hauptstraße ein.  © Marko Förster

Seinen Komplizen wird nun separat der Prozess gemacht. Obwohl die drei auf frischer Tat ertappt wurden, musste die Justiz sie wegen Ermittlungsverzögerung im Sommer laufen lassen. Dawid und Adam halten sich derzeit wohl irgendwo in Polen auf. Noch.

Titelfoto: Ove Landgraf

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