Er klaute alles, was er verkaufen konnte: Serienknacker bei Kellerbruch ertappt
Dresden - Immer wieder knackte Petr S. (38) verschlossene Keller oder Autos im Raum Dresden. Als ihn ein Anwohner in Strehlen auf frischer Tat ertappte, sollen sogar Fäuste geflogen sein. Nun wird am Landgericht verhandelt.
Dem angeklagten Tschechen werden zahlreiche Diebstähle in der Umgebung zur Last gelegt, alle begangen im vergangenen Jahr.
Aus Kellerabteilen und Autos in Dresden, Heidenau und Pirna verschwanden E-Bikes, Bargeld, Werkzeug, ein Fahrradsattel und sogar Waschmittel. "Ich habe die Sachen verkauft, um Essen für die Kinder zu besorgen, ein bisschen habe ich für Drogen ausgegeben."
Als ungelernter Schreiner sei er immer wieder arbeitslos gewesen, habe das Geld bitter nötig gehabt.
Allerdings verlief ein Einbruch in die Kellerräume eines Strehlener Mehrfamilienhauses am 4. November letzten Jahres nicht ganz wie erhofft. Als er an den Kellertüren hantierte, stellte ihn Anwohner Daniyar A. (38).
Der wurde laut Anklage von Petr S. mit einem L-Schlüssel geschlagen. Doch nach Aussage des Angeklagten war er das eigentliche Opfer: "Der Nachbar hat mich sofort angegriffen, mir die Luft abgeschnürt und gedroht, mich zu töten", erklärte er dem Richter.
Anwohner konnte Einbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festhalten
Daniyar A. dagegen im Zeugenstand: "Ich habe einen Fremden im Keller gesehen und meiner Frau gesagt, dass sie die Polizei rufen soll." Und weiter: "Ich wollte ihm den Weg versperren, doch er hat sich heftig gewehrt."
Nach einigem Kämpfen habe er ihn irgendwann festhalten können, bis die Polizei kam. Während der Zeuge erzählte, spielte der Angeklagte an einem Rosenkranz herum, zog Grimassen. Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze