Er hat seinen Mitbewohner erdrosselt: Lange Haft für den Würger von Gorbitz
Dresden - Sein Freund Ahmad (†22) gewährte ihm Unterschlupf, gab ihm Geld und Essen. Doch Omid A. (22) tötete seinen afghanischen Landsmann im Sommer in dessen Wohnung in Dresden-Gorbitz. Nun wurde er wegen Totschlags vom Landgericht Dresden verurteilt und muss zehn Jahre und vier Monate hinter Gitter.
Für die Richter war erwiesen, dass Omid seinem Opfer im Streit erst ein Messer in den Hals rammte und es anschließend mit einem Gürtel erdrosselte. Danach stellte er sich der Polizei.
Die Anklage sprach noch von Mord. Demnach ging Omid nach der Messerattacke mit Geld des Opfers zocken, kam Stunden später zurück und tötete den noch lebenden Ahmad. Mithin hätte Omid gemordet, um die zuvor begangene Straftat zu verdecken.
Aber die Richter gingen nach Auswertung der Spuren mit der Gerichtsmedizin davon aus, dass Messerangriff und Erdrosselung unmittelbar hintereinander erfolgten und urteilten deshalb "nur" wegen Totschlags.
Der genaue Auslöser für den Streit blieb unklar. "Aber aus früheren Urteilen wissen wir, wie schnell der Angeklagte aggressiv wird", so der Richter. "Es ist persönlichkeitsimmanent für den Angeklagten, beim Streit schnell in aggressives Handeln überzugehen."
Titelfoto: Roland Halkasch und Peter Schulze