Er blieb in Sachsen erfolglos: Geldautomaten-Hacker muss ins Gefängnis!
Dresden - Da waren die Deutschen ein Häkchen weiter: Ende 2017 plünderte sich eine ukrainische Bande mit Hacker-Technik durch Geldautomaten in Europa, erbeutete in Österreich fast eine halbe Million Euro. In Sachsen blieben alle drei Versuche erfolglos. Trotzdem kassierte Georgel M. (34) dafür am Dienstag vor dem Dresdner Landgericht nochmal zwei Jahre und drei Monate Haft.
Die Aufgabenteilung war klar: Ivan O. bricht den Automaten auf, Georgel M. schließt eine sogenannte Blackbox an, ein Dritter steht vor der Bank Wache.
Die Blackbox ist eine Art Minicomputer, der zwischen Rechner des Automaten und Geldausgabe klemmt, am Ende dafür sorgt, dass alles ausgespuckt wird, was der Automat hat.
In Wien und Graz klappte das bestens: Bei acht Versuchen holten Georgel M. und seine Komplizen 482.620 Euro aus den Automaten. Die Technik kam von Hintermännern, Georgel M. bekam immerhin 18.000 Euro Anteil.
Doch in Deutschland ging die Sache schief: Hier war die Verbindung zwischen Geldausgabe und Automatencomputer verschlüsselt.
Das lässt sich mit einem Häkchen in der Software einstellen, macht die Blackbox wertlos.
Private Handys brachten die Ermittler auf die Spur
Das musste Georgel M. am 16. und 17. Dezember in Dresden bei zwei und Leipzig bei einem Automaten feststellen.
Auf die Spur kam ihnen die Dresdner Polizei trotzdem: In Tschechien waren die Verbindungsdaten der Ukrainer noch gespeichert. Da die Männer teilweise ihre privaten Handys nutzten und diese mit ihren Facebook-Accounts verknüpft waren, hatten die Ermittler schnell Namen und Gesichter.
"Das Leben war schwierig", sagt Georgel M., der alles gesteht. "Ich hatte Schulden, deshalb habe ich diese Arbeit gemacht."
Sein Komplize Ivan O. wurde bereits im Oktober 2018 zu drei Jahren verurteilt, Georgel M. erst am 16. Januar 2021 an der polnischen-ukrainischen Grenze geschnappt.
Zuerst wurde er aber noch in Österreich zu dreieinhalb Jahren verurteilt. In Dresden gab es am Dienstag nochmal zwei Jahre und drei Monate dazu.
Titelfoto: Peter Schulze