Enkeltochter missbraucht? Schwere Vorwürfe gegen den Großvater

Dresden - Ein Großvater vor Gericht. Und die Vorwürfe wiegen schwer. Andreas K. (61) soll seine Enkeltochter Anne (heute 14, Name geändert) mehrfach missbraucht haben. Nun sitzt der ehemalige Eisenbahntechniker auf der Anklagebank im Landgericht Dresden und weist alle Schuld von sich.

Schwere Vorwürfe vom Staatsanwalt. Aber Opa Andreas K. (61) bestreitet, sich an seiner Enkelin vergriffen zu haben.
Schwere Vorwürfe vom Staatsanwalt. Aber Opa Andreas K. (61) bestreitet, sich an seiner Enkelin vergriffen zu haben.  © Peter Schulze

"Sie wollte schon immer im Mittelpunkt stehen", erklärte der Mann, der mit Rollator in den Saal kam. "Die Vorwürfe stimmen überhaupt nicht."

Anne lebte ab dem dritten Lebensjahr bei ihren Großeltern, später in einem Heim. Das Kind besuchte Oma und Opa an den Wochenenden. Doch dabei soll Andreas, der zwischenzeitlich Witwer wurde, das Kind sexuell missbraucht haben.

Beim ersten Mal war das Mädchen sechs Jahre! Die Anklage wirft ihm neun Taten vor.

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Als das Mädchen dann plötzlich nicht mehr zum Opa wollte, flog die Sache auf. Inzwischen wohnt Anne bei ihrem leiblichen Vater, der sich jahrelang vergeblich um Kontakt bemühte, jetzt das alleinige Sorgerecht hat und seine Tochter als "eher ruhig und nicht auffällig" beschrieb. Als sie ihm von den Vorfällen erzählen wollte, sei sie weinend zusammengebrochen.

Opa Andreas dagegen erklärt im Prozess, Anne und eine weitere Enkelin habe bei ihm "ständig Mutter, Vater, Kind gespielt. Das wollte ich nicht". Außerdem hätte sie schon einen anderen Mann des Missbrauchs bezichtigt. Von derlei Vorwürfen wusste ihr Vater allerdings nichts.

Weil der Großvater die Taten abstreitet, wird das Kind nun im Zeugenstand gehört werden müssen. Ein Urteil soll noch vor Weihnachten fallen.

Titelfoto: Peter Schulze

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