Tanzkurs-Bekanntschaft endet im Stalking-Horror!

Dresden - GPS-Tracker am Auto, zerstochene Reifen, bedrohliche Nachrichten. Erik G. (22) machte seiner Bekannten Clara (22; Name geändert) über eineinhalb Jahre das Leben zur Hölle. Vor der Amtsrichterin jammerte der Stalker, dass er drei Monate in U-Haft war.

Erst als Erik G. (22) in Haft war, hörte der Terror gegen seine Opfer auf.
Erst als Erik G. (22) in Haft war, hörte der Terror gegen seine Opfer auf.  © Peter Schulze

Erik und Clara kannten sich aus dem Tanzkurs. "Als sie sich später zufällig wieder trafen, verabredeten sie sich", berichtete ihre Mutter.

Doch Clara fühlte sich von Erik "eingeengt", beendete diese "Beziehung". Erik: "Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen."

Um Clara "zu nerven" wurde er zum Stalker: Fast 20 GPS-Tracker brachte er an die Autos von Clara, ihrer Mutter oder ihrer Schwester an, zerstach Autoreifen, lauerte ihr auf, wo immer sie auftauchte.

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Er aktivierte Kundenkonten auf ihren Namen, sorgte dafür, dass sie mit Mails zugeschüttet wurde oder suchte Kontakt unter den Profilnamen "jetztbistdudran". Gerichtliche Verbote und Verwarnungen durch die Polizei ignorierte er.

Clara verließ das Haus nicht mehr, wurde zur Arbeit begleitet, zog um - aber Erik fand sie.

Mutter weint vor Gericht: "Panische Angst um meine Töchter"

"Ich hatte panische Angst um meine Töchter. Er hat unser Zuhause zerstört", so ihre Mama. Erst als er im Mai 2024 in Haft kam, war endlich Ruhe. Der ehemalige Bundeswehrsoldat gestand die über 30 Attacken, beteuerte: "Ich mache das nie mehr. Ich will nicht in den Knast."

Immerhin: Die Aussage von Claras Mutter, die immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt wurde, ließ ihn am Ende kleinlaut sagen: "Es tut mir sehr leid. Ich war selbstsüchtig."

Urteil: 20 Monate Haft. Die Strafe wurde allerdings zur Bewährung ausgesetzt.

Titelfoto: Peter Schulze

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