Eifersüchtige Frau (79) versucht Mann (80) zu vergiften: Jetzt muss sie in die Psychiatrie

Dresden - Im Eifersuchtswahn versuchte Stanimira H. (79), ihren Ex-Mann Peter (80) zu ermorden. Sie vergiftete seinen Pudding mit Tabletten, spritzte ihm zusätzlich Insulin. Nun ordnete das Landgericht Dresden für die einstige Diplom-Ingenieurin die Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie an. Denn die Giftmischerin gilt als Gefahr.

Stanimira H. (79) auf dem Weg zum Prozess.
Stanimira H. (79) auf dem Weg zum Prozess.  © Steve Schuster

Im Dezember 2021 hatte Stanimira, die nach der Scheidung 2018, noch immer mit Peter in einem Haus in Dresden-Bühlau lebte, Schlaf- und Beruhigungsmittel in dessen Pudding gerührt. Als Peter betäubt war, spritzte sie ihm mehrere Dosen Insulin.

Zum Glück kam etwas später die Tochter dazu, alarmierte Polizei und Notarzt. Laut Gericht war vor Ort Notfall-Medizin aus drei Rettungswagen nötig, um Peters Leben zu retten. Lange Klinikaufenthalte folgten. Bis heute ist der Ex-Ehemann massiv gesundheitlich beeinträchtigt.

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Motive für die Tat waren Rache und Eifersucht. Jahrelang warf Stanimira dem Mann Affären vor, machte ihm Szenen. "Alle wussten, dass es nicht stimmt", so der Richter. "Aber man hat das als ihre Eigenart hingenommen. Was eine immense Belastung für die Familie war."

Angehörige reagieren erleichtert auf Urteil

Die 79-Jährige muss nun in die geschlossene Psychiatrie.
Die 79-Jährige muss nun in die geschlossene Psychiatrie.  © Steve Schuster

Doch Stanimira steigerte sich in ihren Wahn hinein. Als Peter ihr im Dezember eröffnete, auszuziehen und ohne sie in den Urlaub zu fahren, eskalierte sie Situation.

Stanimira ging fest davon aus, er fährt mit "seiner Neuen" weg. Als er ihr erklärte, dass er mit Familienmitgliedern verreisen will, bildete sie sich ein, die gemeinsamen Kinder würden sie hintergehen. Es kam zum versuchten Mord.

Wegen ihrer seelischen Störung gilt die Täterin als schuldunfähig. "Aber in dem Verfahren geht es vor allem um Sicherheit", so der Richter. Und diese Sicherheit sei für andere derzeit sei nicht gegeben.

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Allein schon, weil die Realitätsverkennung der Täterin anhält. Stanimira selbst hatte ernsthaft erklärt, sie wolle nach dem Prozess ihren Mann pflegen. "Sie wollen da anknüpfen, wo sie aufgehört haben", konstatierte der Richter.

Außerdem, so der Jurist "besteht eine Gefahr für weibliche Personen, die sich zufällig im Umfeld ihres Mannes aufhalten". Überall und ständig würde Stanimira Nebenbuhlerinnen vermuten. Deshalb wurde die Giftmischerin nun untergebracht.

Ute Mollenhauer, Anwältin der Familie, sagte nach dem Prozess: "Die Angehörigen sind erleichtert über das Urteil. Vor allem darüber, dass sie und auch Unbeteiligte nun nicht mehr von der Täterin gefährdet sind."

Titelfoto: Steve Schuster

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