E-Bike-Rambo rast Müllmann ins Koma – und haut feige ab: Opfer kämpft sich ins Leben zurück
Dresden - Es grenzt an ein Wunder, dass David H. (31) noch lebt. Der Müllmann wurde im Sommer 2020 von einem rücksichtslosen E-Biker regelrecht über den Haufen gefahren, erlitt schwerste Kopfverletzungen. Täter Cornell H. (37) floh, überführte sich aber selbst. Kurz vor dem Unfall hatte der Rad-Rambo einem Audi-Fahrer ans Auto gespuckt. Dank der DNA konnte der Dachdecker ermittelt werden. Nun war Prozess am Amtsgericht Dresden.
Damals zerrten David und sein Kollege an der Enderstraße gerade eine Tonne zum unübersehbaren Müllfahrzeug, als der E-Biker den Müllmann rammte. "Ich kam von Arbeit. Hatte getrunken und Drogen genommen", so der E-Biker, der den "Aufprall" nicht wirklich wahrgenommen haben will.
"David flog durch die Luft, war bewusstlos", sagte stattdessen sein Kollege, der sofort Hilfe anforderte. Derweil habe Cornell gepöbelt: "Habt Ihr keine Augen im Kopf?" – und fuhr davon.
Und während Ärzte um das Leben des Müllmanns kämpften, schmiss Cornell, der übrigens ausgebildeter Ersthelfer ist, eine Geburtstagsparty auf seinem heimischen Grundstück für eine Bekannte.
David lag mehr als zehn Tage im Koma, kämpfte sich in der Reha mühsam zurück ins Leben. "Ich weiß nichts vom Unfall", sagt er. "Als ich realisierte, wie es mir geht, hatte ich nur noch ein Ziel: Ich wollte bei der Geburt meiner Tochter dabei sein."
Schwere gesundheitliche Folgen für das Opfer, Bewährung für den Täter
Das hat er geschafft und inzwischen arbeitet er auch wieder. Dennoch sind die gesundheitlichen Folgen enorm: "Es kann sein, dass ich noch teil-verrentet werde", so der junge Vater.
Cornell, der mit dem Rad schon einen Polizisten umfuhr (dafür gab es Bewährung), inzwischen immerhin eine Drogentherapie gemacht hat, bekam 22 Monate Haft.
Die Strafe wurde auch diesmal zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze