Drogenkurier klingelt aus Versehen bei der Polizei: Er hat drei Kilo Crystal dabei

Riesa/Dresden - Er wollte seinem Töchterchen einen schönen Geburtstag ausrichten. Um schnelles Geld zu machen, transportierte Ulvi M. (31) fast drei Kilo Crystal quer durch Sachsen. Allerdings klingelte der Kurier versehentlich bei der Polizei - und landete im Landgericht Dresden. Immerhin traf er dort auf milde Richter.

Ulvi M. (31) durfte nach dem Prozess am Landgericht Dresden heim zu seiner Familie.
Ulvi M. (31) durfte nach dem Prozess am Landgericht Dresden heim zu seiner Familie.  © privat

Seit seiner Kindheit lebt der gebürtige Ukrainer in Sachsen, ging hier zur Schule.

"Aber ich hatte immer nur eine Duldung, weshalb ich nie eine Ausbildung machen durfte", so Ulvi, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. "Und dann brauchte ich Geld für den Geburtstag meiner Tochter", sagte er.

So ließ er sich im Juni 2024 als Drogenkurier anheuern. "Ich sollte dafür 1000 Euro bekommen", sagte Ulvi, der einen Plastikbeutel voll Crystal von Leipzig nach Riesa transportierte.

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"Ich kannte weder den, zu dem ich das bringen sollte, noch wusste ich, von wem die Ware war", beteuerte der Angeklagte, der erstmals so eine "Tour" machte.

Was er auch nicht wusste: Der Dealer, zu dem er das Rauschgift brachte, war bereits auf dem Radar der Fahnder. Sie hatten ihn Stunden vorher festgesetzt, durchsuchten gerade dessen Wohnung in Riesa. "Plötzlich klingelte es", sagte ein Beamter, der den Türöffner betätigte, im Zeugenstand.

Richter glaubt Ulvi M.

"Aus dem Fahrstuhl stieg der Angeklagte." Ulvi flog sofort auf, landete in U-Haft und vor Gericht.

Die Richter glaubten dem bisher unbescholtenen Vater.

Sie verurteilten ihn zwar zu drei Jahren Haft, setzten aber den Haftbefehl aus. Er durfte sofort zu seiner Familie, muss erst später in Haft. Der Prozess gegen den Riesaer Dealer steht noch aus.

Titelfoto: privat

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