Drogenkurier in Uniform: Polizist schmuggelte kiloweise Rauschgift

Dresden - Koks und "Gras" statt Recht und Ordnung: Der feierfreudige Polizist Jan E. (26) aus Berlin konnte etwas Geld ganz gut gebrauchen und stieg in einen kriminellen Nebenjob ein: Zweimal schmuggelte er kiloweise Marihuana und einmal auch Kokain von Berlin nach Dresden. Die Uniform kam ihm dafür gut gelegen.

Verdächtig "guter" Nebenjob: Polizist Jan E. (26) musste sich am MIttwoch vor dem Dresdner Landgericht verantworten.
Verdächtig "guter" Nebenjob: Polizist Jan E. (26) musste sich am MIttwoch vor dem Dresdner Landgericht verantworten.  © Peter Schulze

Obwohl Michael H. (26) noch unter Bewährung stand, entschied sich der Berliner, wieder ins Drogengeschäft einzusteigen.

Passenderweise hatte er im Urlaub in Dresden Abnehmer kennengelernt. Für seine Lieferungen an die Elbestadt fand er dann auch noch den perfekten Fahrer: Polizist Jan E. Dem wurde am Mittwoch in Dresden der Prozess gemacht.

"Ich habe den Herrn H. über eine ehemalige Freundin kennengelernt", so der Gesetzeshüter. "Er wollte ein Drogengeschäft aufmachen und hat mich gefragt, ob ich als Kurier arbeiten möchte."

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Jan E. hatte wegen seines Umzugs noch wenige Hundert Euro Schulden bei den Eltern, da kamen die 1000 Euro für jede Tour ganz gelegen: "Eine wirkliche finanzielle Notlage hatte ich ehrlich gesagt nicht", räumt der Polizist ein. "Es war einfach verlockend."

Von seinem Hauptberuf erhofften sich die Dealer Vorteile: "Weil ich mit Uniform bei einer Kontrolle vielleicht bessergestellt wäre", so Jan E.

Der gesetzlose Gesetzeshüter räumte die Taten vollumfänglich ein

Der Gesetzeshüter auf Abwegen schmuggelte auch kiloweise Kokain nach Dresden. (Symbolbild)
Der Gesetzeshüter auf Abwegen schmuggelte auch kiloweise Kokain nach Dresden. (Symbolbild)  © picture aliance/dpa

Und so traf er sich im März 2020 in Berlin mit Michael H., fuhr mit diesem und einem Werkzeugkoffer voller Marihuana (sieben Kilo!) nach Dresden.

Die zweite Fahrt übernahm der Polizist, wie schon beim ersten Mal, wieder in Uniform, am 3. April allein. Im Koffer steckten diesmal zwar "nur" 40 Gramm Kokain, aber auch vier Kilo Marihuana. Der Dresdner Abnehmer tauschte den Koffer gegen einen mit 32.800 Euro Inhalt aus, den Jan E. wieder nach Berlin fuhr.

Der gesetzlose Gesetzeshüter räumte die Taten am Mittwoch vor Gericht vollumfänglich ein, im Gegenzug wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Prozess geht weiter, Urteil folgt.

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Übrigens: Seinen Job als Polizist dürfte der Drogen-Cop bald los sein - das Kündigungsschreiben ist auf dem Weg.

Titelfoto: Montage: picture aliance/dpa, Peter Schulze

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