Dresdnerin beschert Nachbarn Tinnitus: Jetzt muss sie zahlen
Dresden - Dem dauerhaften Knatsch im Haus in Dresden-Gruna "verdankt" Eberhard G. (61) einen Tinnitus. Nachbarin Kerstin W. (57) hatte ihn per Alarm "außer Gefecht" gesetzt. Nun war Prozess gegen die Zahnarzthelferin am Amtsrichter wegen gefährlicher Körperverletzung.
Kerstin besitzt einen Erabos T1000. Ein Taschenalarm. Wird der betätigt, sendet er Lichtblitze aus, trötet mit mehr als 125 Dezibel und schlägt so Angreifer in die Flucht.
Und sie fühlte sich angegriffen. Von Nachbar Eberhard. Wechselseitige Vorwürfe wegen Lärmbelästigung und Stalking gibt es seit Jahren.
"Ich war im Waschkeller, und er kam wieder hinter mir her", so Kerstin über den Abend im August 2021. Angeblich filmte sie der Lokführer.
Da drückte die Nachbarin den Erabos T1000. Wochen später, als sich beide auf der Kellertreppe begegneten, erneut.
"Ich durfte erst ab Dezember wieder als Lokführer arbeiten", berichtete Eberhard, der einen Tinnitus erlitten hatte und vorübergehend nur im Innendienst einsetzbar war.
Der Richter hörte sich geduldig beide Seiten an und erklärte dann: "Gehen Sie sich doch einfach aus dem Weg. Sie sind völlig unterschiedlich. Der eine will alles bereden, die andere blockt ab. Das schaukelt sich nur hoch."
Er stellte das Verfahren ein. Dafür muss Kerstin W. 500 Euro an den Naturschutzbund zahlen. Ob nun endlich Frieden herrscht in Gruna, bleibt abzuwarten.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze, PR