Zoff um Tierarzt-Rechnung: Finanzberater randaliert in Praxis
Dresden - Kleiner Hund, großer Ärger. Weil die Arztrechnung für Chihuahua Luna plötzlich doppelt so hoch war wie geplant, landete Pascal A. (30) vorm Amtsrichter in Dresden. Laut Anklage hatte der Kontaktvermittler für Vermögensberatung in der Praxis randaliert und war auf eine Mitarbeiterin losgegangen.
"Dem Hund meiner Lebensgefährtin ging es gar nicht gut", berichtete Pascal, der beide in eine Praxis nach Blasewitz fuhr.
Telefonisch fragte das Paar unterwegs ab, mit welchen Kosten es zu rechnen hätte. Für Blutentnahme und Infusion wurden rund 300 Euro veranschlagt.
"Doch danach waren angeblich 571 Euro fällig. Das ist doch Betrug", so Pascal, der die Polizei rief und zur "Beweissicherung" aus dem Ordner das Datenblatt seiner Freundin riss.
Das verbat sich wiederum die Praxismitarbeiterin, die ihrerseits versuchte, Pascal am Handeln zu hindern.
Dabei wurde die Frau an der Hand verletzt. Pascal verschwand. Nun riefen die Mitarbeiter der Praxis die Polizei.
Praxis-Mitarbeiterin hatte sich wohl verrechnet
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass sich die Mitarbeiterin beim Kostenvoranschlag verrechnet hatte - um die Hälfte! "Das hat mir aber niemand gesagt", beteuert der bisher nicht vorbestrafte Pascal.
Die attackierte Mitarbeiterin kam gar nicht erst zum Prozess. Und laut Akte entstand der Praxis kein Schaden, weil sie die Forderung abtrat.
Der Amtsrichter stellte das Verfahren gegen Pascal ein und klappte die Akte zu. Dafür zahlt der Finanzberater 1000 Euro an den Naturschutzbund.
Übrigens: Luna ist wieder wohlauf ...
Titelfoto: Montage: Steve Schuster, 123rf/quangpraha