Ob daheim oder auf Sylt: Junger Dresdner bepöbelt Polizisten aus "Arroganz"
Dresden - Ob in der Neustadt, in Striesen oder auf Sylt: Wann immer Luis K. (21) aus Dresden Polizisten sieht, muss er offenbar rumpöbeln. In einem Fall ging das so tief unter die Gürtellinie, dass eine junge Polizistin noch heute darunter leidet. Dafür wurde er nun vom Amtsgericht Dresden zu einer Geldstrafe verurteilt.
Auf "Scheiß-Bullen!" und "ACAB" reagieren viele Dresdner Polizisten gar nicht mehr, haben sich an das Gepöbel gewöhnt. Doch was da am 25. Juni 2022 in der Borsbergstraße los war, ging weit darüber hinaus.
"Wir hatten da eine Verkehrskontrolle", so die Polizistin (25). Mit einem Kollegen habe sie gerade eine Polin kontrolliert, die keinen Führerschein vorweisen konnte.
Da kam von jungen Männern, die zufällig des Weges kamen, Gepöbel. "Wir haben das erst ignoriert", so die Beamtin. Doch dann ging es unter die Gürtellinie: "Der zeigte mit dem Finger auf mich und sagte: 'Der ziehe ich die Schutzweste aus und dann ficke ich die richtig'", sagt sie.
Das sei minutenlang so weitergegangen, bis die Polizistin sich schließlich (nachdem Verstärkung eingetroffen war) in den Streifenwagen zurückzog. "Es war mir peinlich, mit meinem Freund darüber zu reden", sagt sie unter Tränen.
Luis K. entschuldigt sich - doch das war nicht seine einzige Tat
Luis K. entschuldigte sich vor Gericht, schob alles auf den Alkohol ("nur" 0,9 Promille) und erklärte sich zur Zahlung von 300 Euro Schmerzensgeld bereit.
Zuvor hatte er schon auf Sylt, wo er als Kellner arbeitete, Polizisten beleidigt, in der Dresdner Neustadt ebenso, außerdem hatte er noch drei Schwarzfahrten auf dem Kerbholz.
"Wenn man eine Überschrift für den Prozess wählen müsste, dann wäre das Arroganz", so der Richter zu dem Angeklagten.
Urteil: Luis K. muss 2000 Euro nach Jugendstrafrecht zahlen.
Titelfoto: Peter Schulze