Mit Messer attackiert? Prozess um Gewalt in Ehe
Dresden - Fast sechs Jahre sind die Vorwürfe alt, doch an einer Aufklärung hatten die Betroffenen wohl kein Interesse: Weil er seine damalige Ehefrau geschlagen und mit dem Messer attackiert, einen Nebenbuhler zudem mit dem Tod bedroht haben soll, musste sich der Libanese Wassim S. (49) vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten.
Dass es in der Nacht zum 24. April 2018 zu Streit in der gemeinsamen Wohnung kam, gibt S. ohne Umschweife zu.
"Meine Frau hat eine Nachricht bekommen von einem anderen Mann", so der Angeklagte. "Da habe ich herausgefunden, dass sie mich betrügt."
Dass dies zu Streit und letztendlich Scheidung führte, räumt er ein. "Aber ich habe sie nicht angefasst."
Die Anklage sah das anders: Demnach soll er ihr mit einem Messer in dieser Nacht den Unterarm aufgeschlitzt haben, sie zu einer anderen Zeit gegen einen Schrank und ihr auch einen Zahn ausgeschlagen haben. Den neuen Freund soll er ebenfalls bedroht haben. Doch weder er noch die mittlerweile mit ihm verheiratete Ex-Frau wollten vor Gericht aussagen.
Am Telefon sagte die Frau dem Richter, sie wolle davon nichts mehr hören. So wurde S. am gestrigen Dienstag freigesprochen ...
Titelfoto: Steve Schuster