Dresdens fiesester Handtaschen-Räuber: Straßenmusikant wollte Rentnerinnen ans Geld
Dresden - Vier Überfälle innerhalb einer Woche! Rabiat raubte Marko C. (19) im Januar in Dresden Rentnerinnen die Handtaschen. Nun schickte der Amtsrichter den Straßenmusikanten für zwei Jahre und elf Monate hinter Gitter.
Mit seinem Onkel und seiner Freundin campierte Marko in der Neustadt. Sie schliefen im Auto, sangen tagsüber in Fußgängerzonen.
Um zusätzlich an Geld zu kommen, überfiel Marko hochbetagte Omas.
Eine Seniorin (83) kam vom Besuch bei ihrem Mann im Pflegeheim, als der Täter sie in Seidnitz zu Boden riss. Sie schlug mit dem Kopf auf. Trotz massiver Gegenwehr erbeutete er ihre Handtasche mit Papieren und 80 Euro.
Eine Omi (97 Jahre alt!) wurde an der Haustür in Niedersedlitz überfallen.
Der Täter quetschte ihr die Hand, bis sie die Tasche (100 Euro Bargeld) losließ. Noch heute leidet die Frau unter Panikattacken.
In Tolkewitz riss C. so heftig an der Tasche einer Oma (77), dass der Riemen riss (80 Euro Bargeld). Auch diese Frau wurde an der Hand verletzt. Und in Laubegast überfiel Marko eine Rentnerin (84) vor der Wohnung im ersten Stock.
Die aber wehrte sich so massiv, dass er das Opfer durchs Treppenhaus zerrte. Unfassbar: Er zog die Frau 16 Stufen hinter sich her, eher er ohne Beute türmte.
Polizistin im Feierabend erkannte den Täter
Bald hatte die Polizei ermittelt, dass der Täter den Opfern zuvor aus Bus oder Straßenbahn folgte. Überwachungsvideos zeigten immer denselben "Fahrgast".
Die Beschreibung ging an alle Dienststellen. Und eine Beamtin im Feierabend erkannte den 19-Jährigen am Schillerplatz. Marko, der bei seiner Festnahme mehr als 700 Euro dabeihatte, kam in Haft.
Im Prozess entschuldigte er sich, bot an, das beschlagnahmte Geld den Opfern zukommen zu lassen, und beteuerte, so viel Gegenwehr nicht erwartet zu haben. "Ja", kommentierte der Richter.
"Die Dresdner Ladys geben so schnell nicht auf. Sie halten ihre Handtaschen fest bis zum Gehtnichtmehr."
Eine Lektion, die Marko hoffentlich gelernt hat.
Titelfoto: Peter Schulze