455.000 Euro verzockt! Reuiger Bauunternehmer: "Ich hatte einen ausschweifenden Lebensstil"
Dresden - Der Bauunternehmer, der Häuslebauer abzockte: Im Prozess am Landgericht Dresden legte Holger F. (49) ein Geständnis ab. "Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die Leute mehr als mies behandelt habe", so der Bautechniker, der lieber in seine Kakadus investierte als in die Grundstücke seiner Auftraggeber.
Wie berichtet, war er Generalunternehmer für den Bau eines Einfamilienhauses und zweier Doppelhaushälften. Außerdem wurde er beauftragt, ein Gebäude zu sanieren. So weit, so üblich.
Der Baumanager forderte Vorkasse für Material, rechnete Arbeiten ab und kassierte 455.000 Euro. Nur, dass wenig bis nie auf den Grundstücken gebaut wurde! Sogar die Banken täuschte er mit falschen Baustandsberichten.
"Das Geld ging für private Dinge drauf", so der Angeklagte. "Ich hatte einen ausschweifenden Lebensstil."
Zwar wurden die Bauherren ungeduldig, fragten nach, wurden aber immer wieder vertröstet. Zum Beispiel am Teich im Familiengrundstück von Holger, wo er Volieren für Kakadus und Papageien erbauen ließ. Allein der Zimmermann rechnete dafür über 50.000 Euro ab!
Dorthin lud Holger die argwöhnisch gewordenen Bauherren ein: "Mit dem Ambiente am Teich habe ich versucht, sie einzuwickeln", gestand er.
Exotische Vögel im Wert von 100.000 Euro im Haus entdeckt
Trotzdem wurde er angezeigt, wurde ermittelt, kam er sogar kurz in U-Haft. Bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmte der Staatsanwalt 36 Kakadus und Papageien im Gesamtwert von rund 100.000 Euro.
Sie wurden verkauft, um die Schadensumme teilweise zu regulieren. "Ich will im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, den Schaden weiter auszugleichen", so der Angeklagte.
Urteil folgt.
Titelfoto: Peter Schulze