Dresden: Prozess um widerliches Sexualdelikt im Herzogin Garten
Dresden - Er träumte wohl vom heißen Ende einer langen Partynacht. Doch als sie keine Lust hatte, soll es im März zu einem widerlichen Sexualverbrechen gekommen sein. Als mutmaßlicher Täter stand am Dienstag der Tunesier Kais M. (23) vor dem Dresdner Landgericht.
Wie die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage erklärte, hatte der Mann die 40-jährige Dresdnerin in den Morgenstunden vor dem Nachtclub "Sektor Evolution" kennengelernt.
Beide waren dann mit der Straßenbahn Richtung Ostra-Allee gefahren, hatten sich dabei einvernehmlich geküsst.
Noch während der Fahrt wollte der deutlich jüngere Mann offenbar mehr: Er fragte nach Sex und bot dafür ein Hotelzimmer an, was die Frau aber ablehnte.
Laut Anklage wiederholte der Afrikaner seine Forderung in der "Orange" - einem Spielgerät im Herzogin Garten.
Als sich seine Begleiterin erneut weigerte, soll er sie gewaltsam zu Boden gedrückt und als Schlampe beschimpft haben.
Opfer stand unter Drogen
Anschließend soll sich Kais M. vor ihr selbst befriedigt und auf ihr Gesicht ejakuliert haben. Zudem hatte er ein Messer dabei - juristisch ein Fall von schwerer Vergewaltigung.
Das Opfer wurde getrennt vernommen, um ihrem Peiniger nicht begegnen zu müssen. Nach eigenen Angaben war die gelernte Erzieherin zum Tatzeitpunkt "betrunken, benebelt und zugänglich".
Sie hätte nicht nur Alkohol konsumiert, sondern auch eine halbe Ecstasy-Tablette genommen. Dass die Situation letztlich so eskalierte, habe sie selbst nicht gedacht: "Ich war naiv."
Der Angeklagte sitzt seit dem Vorfall in U-Haft. Er äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Urteil folgt.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze