Maya (†2) und Leo (†5) mit Bauschaum erstickt: Spielkameraden wurden auch ermordet

Dresden - Das traurige Schicksal von Maya (†2) und Leo (†5). Die Geschwister wurden laut Anklage vom eigenen Vater ermordet. Der Prozess gegen den gebürtigen Franzosen Laurent F. (55) läuft derzeit am Landgericht Dresden (TAG24 berichtete). Demnach hat er die Kleinen erst gewürgt, ihnen dann Bauschaum in die Münder gesprüht. Motiv: Rache an der getrennt lebenden Ehefrau. Im Prozess kam heraus: Auch die Spielkameraden der Kinder wurden Monate zuvor ermordet.

Laurent F. (55) steht derzeit vor Gericht.
Laurent F. (55) steht derzeit vor Gericht.  © Thomas Türpe

Im März 2018 floh Marieta S. (27) mit Maya und Leo ins Frauenhaus. Dort hatte auch Hortencia A. (36) mit ihren Mädchen Sylka (3) und Martina (6) Zuflucht vor ihrem gewalttätigen Mann Eduardo A. (57) gesucht. Die Kinder freundeten sich an, spielten miteinander, die Frauen hielten weiter Kontakt.

Doch dann kamen Sylka und Martina im Juli 2018 nicht von einem Ausflug beim Vater zurück. Er hatte die Mädchen ermordet. "Besonders Leo ging das nah", berichtete Mutter Marieta im Gericht. "Er hat wohl auch mit seinem Vater darüber gesprochen." Heißt: Laurent F. wusste, wie sein kleiner Sohn darunter litt, dass seine Spielkameraden so brutal aus dem Leben gerissen worden waren.

Und auch der Franzose interessierte sich offenbar für den Fall. Bei ihm fanden die Fahnder ein Foto. Eine Aufnahme aus dem Gericht zum Zeitpunkt, als der Prozess gegen Kindermörder Eduardo A. lief. Offenbar war Laurent F. bei dessen Verhandlung. Bei der Urteilsverkündung gegen den Mosambikaner saß Laurent F. bereits selbst in U-Haft. Wegen Verdachts des Mordes an seinen Kindern und des versuchten Mordes an seiner Frau. Laut Anklage legte der Täter die toten Kinder nach der Tat ins Bett, deckte sie zu.

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Besonders traurig: Auch die Polizei ahnte an jenem 9. Mai 2019 nichts vom bevorstehenden Drama. Laurent F. wurde wegen mutmaßlichen Drogenhandels seit Monaten observiert. An dem Tag brachen die Fahnder die Beobachtungen gegen 16 Uhr ab. Ein Vater, der mit seinen Kindern spielt, galt als ungefährlich.

Informationen über Rauschgift erwarteten die Fahnder an dem Tag nicht mehr. Doch Stunden später rückten sie zur selben Adresse wieder aus. Zum Doppelmord ...

Doppelmord in der Dresdner Neustadt: Die Geschwister Leo (5) und Maya (2, r.) wurden laut Anklage am 9. Mai 2019 vom eigenen Vater getötet.
Doppelmord in der Dresdner Neustadt: Die Geschwister Leo (5) und Maya (2, r.) wurden laut Anklage am 9. Mai 2019 vom eigenen Vater getötet.  © privat

Der Doppelmord von Gorbitz

Eduardo A. (57) ermordete im Juli 2018 seine Kinder in seiner Wohnung in Gorbitz.
Eduardo A. (57) ermordete im Juli 2018 seine Kinder in seiner Wohnung in Gorbitz.  © Ove Landgraf

Eduardo A. (57) wurde Sommer 2019 vom Landgericht Dresden zu lebenslanger Haft wegen Doppelmordes verurteilt (TAG24 berichtete).

Er hatte aus Rache an seiner getrennt lebenden Ehefrau Hortencia A. (36) die gemeinsamen Kinder Sylka (3) und Martina (6) getötet.

Die Mutter hatte sich von dem Krankenpflegehelfer aus Mosambik wegen dessen Gewaltausbrüchen getrennt. Die Mädchen aber durften ihren Vater alle 14 Tage in Gorbitz besuchen. Auch im Juli 2018. Doch Eduardo brachte sie nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurück. Hortencia alarmierte die Polizei. Die klingelte daraufhin beim Vater.

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Unter der Bettdecke in seiner Wohnung lugte die Rastalocke eines der Mädchen hervor. Der Mörder hatte ein Kind mit einer Gymnastikkeule erschlagen, dem anderen mit einer Astsäge den Hals durchtrennt. Nach der Tat bezog er das Bett neu, legte die toten Kinder hinein und deckte sie zu. Der Richter war überzeugt: "Er war noch nicht fertig. Er wartete auf die Mutter ..."

Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Somit wird Eduardo A. nicht nach Ablauf von 15 Jahren Haft entlassen.

Die Mädchen Sylka (3) und Martina (6) starben, als sie ihren Vater besuchten.
Die Mädchen Sylka (3) und Martina (6) starben, als sie ihren Vater besuchten.  © Ove Landgraf

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