Rauschgift für 1,4 Millionen vertickt: War er Dresdens "Gras"-Grossist?
Dresden - Marihuana-Handel en gros: Mit über 600 Kilo der Drogen soll laut Anklage Valentin E. (22) in Coswig gehandelt haben. Dabei soll er 1,4 Millionen Euro umgesetzt haben. Jetzt läuft der Prozess am Landgericht Dresden gegen den mutmaßlichen Großdealer.
"Nach seiner Festnahme im Mai 2018 brach der Marihuana-Handel in und um Coswig erstmal ein", resümierte eine Ermittlerin (38) im Gericht. "Das Verfahren begann, als gegen die KMN-Gang ermittelt wurde", so die Beamtin.
Dabei war auch Gang-Mitglied Ali K. im Visier der Fahnder, der den Großraum Coswig kontrollierte.
Demnach war Valentin E. eine Art Statthalter für den Ali. "Er war die rechte Hand von K.", so die Polizistin.
"Der ganze Tagesablauf war vom Drogenhandel bestimmt. Er nahm das Marihuana entgegen, verteilte es, organisierte die Weitergabe, hatte seine Abnehmer und sorgte den Geldrückfluss."
Dabei war Valentin laut Anklage nicht zimperlich: Nicht nur, dass er zuließ die Drogen an Minderjährige abzugeben. Schuldner soll er auch massiv bedroht haben.
Als Bunker dienten erst ein Verschlag in einer Laubenpieperkolonie, dann eine Garage unweit des Baumarktes von Coswig.
"Die gehörte einem Kumpel von mir. Der hat nichts damit zu tun", so der weitgehend geständige Valentin E., der über Ali K. kein Wort verlor.
In der Garage fanden sich, verstaut in Papiersäcken, Koffer, Kühltasche und anderen Behältnissen gut 50 Kilo Marihuana. Der Prozess wird fortgesetzt. Noch sollen weitere Zeugen gehört werden. Übrigens: Gegen Ali K. soll am Landgericht noch dieses Jahr verhandelt werden.