Hooligan-Schlacht an der Berliner Straße: Dynamo-Schläger wird Video zum Verhängnis
Dresden - Dritte Halbzeit - so nennen Hooligans ihre verabredeten Massenschlägereien nach dem Spiel. So lange wollten sich die Schläger im Anhang von Dynamo und Hansa Rostock nicht gedulden, trafen sich am 19. März 2016 mit jeweils bis zu 70 Mann in der Berliner Straße, verwandelten diese fünf Minuten lang in ein Schlachtfeld.
Montag wurde ein Video davon den beiden Dresdnern Tarik J. (28) und Robert H. (29) zum Verhängnis, der Hooligan-Experte erkannte die beiden sofort wieder.
Die Dresdner kamen größtenteils in Schwarz, die Rostocker etwas heller - damit auch niemand verwechselt wird, trugen die Dynamo-Schläger noch orange-gelbe Tücher am Arm, der Mundschutz sollte Zahnlücken verhindern.
Wie diszipliniert die Rowdys waren, zeigte sich auch nach dem Krawall: 69 Rostocker und 43 Dresdner gerieten in den Fokus der Ermittlungen, kein Einziger sagte aus. Auch Tarik und Robert schwiegen Montag eisern.
Pech für die beiden: Von der Massenschlägerei gab es ein Video und auf diesem erkannte ein "Szenekundiger Beamte" (SKB) der Dresdner Polizei die beiden sofort: Tarik schlug dort einen Rostocker von hinten zu Boden, prügelte sich später mit einem zweiten. Robert und ein Kontrahent tauschten nur einen Faustschlag aus.
"Sie sind mir beide bekannt", so der Experte. Während Robert gleich nach der Schlägerei in der Nähe erwischt wurde, erkannte der Ermittler Tarik an Gang, Statur und Haaransatz. Tarik bekam dafür sieben Monate auf Bewährung, Robert muss 900 Euro zahlen.