Tolles Essen und neue Zähne: Schleuser grüßt aus dem Knast
Dresden - „Man kümmert sich hier gut um mich. Ich bekam die Zähne gemacht, Medizin und Essen sind ausgezeichnet“, schrieb Georgi L. (69) an seine Schwester. Aber der Bulgare sandte keine Grüße von der Kur, sondern aus der Haft in Görlitz. Dort sitzt der Magister für Wirtschaftswissenschaften, weil er sieben Iraker unter unmenschlichsten Bedingungen nach Deutschland schleuste.
Anfang November entdeckte ein Radfahrer den blauen Ford Höhe Dohnaer Straße in Dresden, von dessen Ladefläche Personen kletterten. Der Zeuge rief die Polizei. Die Beamten stellten Fahrer Georgi, griffen alle Flüchtlinge (12 bis 32 Jahre) auf.
„Im Transporter waren drei als Möbelkisten deklarierte Kisten, in denen die Personen transportiert worden waren“, so ein Polizist. Die Kisten maßen je 170 x 90 x 50 cm. Darin waren die Opfer fast 35 Stunden eingepfercht.
Georgi fuhr damit in Sofia los, hatte eine lange Panne, ohne dass die Menschen hätten aussteigen dürfen. Hin und wieder bekamen sie Kekse und Wasser. Ihre Notdurft verrichteten sie in den Kisten. Sie zahlten an die Schleuser pro Person mehr als 7000 Euro. Rufen und Klopfen hätte der Fahrer ignoriert.
Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen im Amtsgericht Pirna. Bei der Polizei erklärte er damals, er habe von Personen im Transporter nichts gewusst, sollte nur Möbel ausliefern. Das glaubte ihm das Gericht nicht. Urteil: zwei Jahre und sechs Monate Haft. Außerdem wurde ihm die Fahrerlaubnis entzogen.