Promi-Arzt soll seine schwer verletzte Gattin einfach liegen gelassen haben
Dresden - Jüngst wurde Promi-Arzt Sieghard F. (63) wegen Alkohol am Steuer verurteilt. Jetzt hat der Ex-Chefarzt von Kreischa und einstige Betreuer von Gewichtheber Marc Huster (48) und Skispringer Jens Weißflog (54) wieder juristischen Ärger. Er ist wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt!
Demnach verließ der Sportarzt seine Wohnung, obwohl dort seine Gattin nach einem Treppensturz hilflos lag.
Erst Zeugen hätten später für die Frau (mehr als drei Promille) Hilfe geholt.
Diagnose: Bruch des zwölften Brustwirbels.
Verteidiger Andrej Klein erklärte: "Mein Mandant bestreitet den Vorwurf."
Die Frau sei Tage zuvor gestürzt, was belegbar sei.
Sie hätte Schmerzen mit Wein und Tabletten bekämpft, nachts geschlafen und sei gar nicht in der Lage gewesen, aufzustehen.
Sie muss mithin nach dem Aufwachen gestürzt sein, als der Gatte schon außer Haus war.
Sieghard F. fehlte im Gericht.
Der "Medienrummel" beim Prozess um seine Suff-Fahrten jüngst sei ihm zu viel gewesen, hieß es. Der Staatsanwalt konterte: "Sein Erscheinen wurde angeordnet. Also hat er zu kommen."
Jetzt muss ein neuer Prozesstermin gefunden werden.
Derweil ermittelt die Justiz für eine neue Anklage. Im Jahr 2016 gab es eine Razzia in der Praxis. Vorwurf: Abrechnungsbetrug.
Derlei Vorwürfe werden automatisch an die Landesärztekammer übersandt. Werden Strafurteile rechtskräftig, prüft die Kammer Verstöße gegen die ärztliche Berufsordnung.
Dann drohen Ordnungsgelder oder gar Verfahren vorm Berufsgericht, was bis zum Entzug der Approbation führen kann.
Weil der Fall Sieghard F. ein "laufendes Verfahren" ist, konnte sich die Kammer zu ihm konkret nicht äußern.