Bewährung für Familienvater: Er soll tausende Kinderpornos aus dem Darknet geladen haben
Dresden - Das Amtsgericht hat einen 45 Jahre alten Dresdner zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er mehr als 2000 pornografische Fotos von Kindern besessen haben soll.
Playpen (zu deutsch: Laufstall) hieß eine der widerlichsten Plattformen im Netz, die das FBI je aufgespürt hat. Weltweit versorgten sich im Darknet mehr als 215.000 Nutzer mit schlimmen Kinderporno-Dateien.
Die Seite wurde 2015 geschlossen. Doch noch immer ist die Justiz beschäftigt, Nutzer dingfest zu machen.
Auch der Dresdner IT-Spezialist Daniel S. (45), selbst Vater, soll sich mehr als 2000 Fotos verschafft haben.
Am Freitag war Prozess am Amtsgericht: "Ich hatte zu keinem Zeitpunkt mit solchem widerlichen Zeug zu schaffen", beteuerte Daniel S., der beruflich für andere Netzwerke sichert, ständig mit Daten von Kunden zu tun hat und deshalb davon ausgeht, dass die Bilder "fremdgesteuert" auf seine Datenträger kamen.
Er sei immer noch geschockt, dass die Polizei zur Hausdurchsuchung klingelte und die Familie völlig verstörte.
Ein Jahr Haft für Dresdner Familienvater
Tatsächlich wurden bei ihm keine Originale, sondern sogenannte "Vorschaubilder" gefunden. Die aber werden laut Gutachter nur hinterlegt, wenn die Originale aktiv geöffnet wurden.
Letztlich hielt der Richter in diesem Indizienprozess Daniel S. für schuldig. Das Urteil lautet: ein Jahr Haft.
Die Strafe wurde für den bisher nicht vorbestraften Familienvater zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Peter Schulze