DVB-Kontrolleur niedergestochen: Messermann vorerst wieder frei

Dresden - Weil er auf einen Kontrolleur der Verkehrsbetriebe einstach, verurteilte das Landgericht Dresden Aldeen J. (24) am heutigen Montag zu zwei Jahren und acht Monaten Haft. Trotzdem kam der Syrer auf freien Fuß.

Der Syrer Aldeen J. (24, r.) wurde am Landgericht Dresden verurteilt, aber aus der Haft entlassen.
Der Syrer Aldeen J. (24, r.) wurde am Landgericht Dresden verurteilt, aber aus der Haft entlassen.  © Eric Münch

Wie berichtet, war er im Oktober in der Linie 66 unterwegs. Der Mann, der zwei Jobs nachging, wollte zu seiner schwangeren Freundin. Allerdings hatte er kein gütiges Ticket. So kassierte er ein Strafgeld (120 Euro) und flog samt Fahrrad aus dem Bus. "Die Situation war bereinigt. Die Geschichte wäre hier eigentlich zu Ende", so der Richter im Urteil.

Aber: "Ich war wütend", gestand Aldeen im Prozess. Deshalb stach er mit dem Butterfly-Messer, was er zufällig dabeigehabt haben will, in den Bus-Reifen.

"Er wollte sich abreagieren", konstatierte der Richter.

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Doch die Wut war wohl noch nicht verraucht: Als der Kontrolleur René S. (35), der ihn zuvor schon im Bus am Wickel hatte, Aldeen stellte, stach der Täter unvermittelt auf ihn ein. Zwar wurden zum Glück keine inneren Organe verletzt, doch René S. war wochenlang krank. Seine Kollegin erlitt einen Schock.

Der Täter wurde Minuten später geschnappt, saß seither in U-Haft. Diese sieben Monate werden auf das Urteil angerechnet. Deshalb kam Aldeen auf freien Fuß, darf zu seiner Familie.

Die restliche Strafe muss er später absitzen.

Titelfoto: Eric Münch

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