Kaum aus dem Knast, schon wieder vor Gericht: Rotlicht-Killer droht Sicherungsverwahrung
Dresden - Diesmal geht es um alles. Andre G. (47) stand in den letzten Jahrzehnten immer wieder Gericht. Der Schlosser war in der Dresdner Rotlichtszene seinerzeit der Mann fürs Grobe, trieb Schutzgeld ein, galt als nicht zimperlich und schreckte auch vor Mord nicht zurück.
Am Mittwoch begann wieder ein Prozess gegen den gebürtigen Ukrainer am Landgericht Dresden. Diesmal droht Andre aber sogar die Sicherungsverwahrung.
Der Vorwurf: Andre sorgte dafür, dass fast drei Kilo Crystal von Polen nach Deutschland kamen. Sein "Lieferant" Dominik H. (38) aus dem Nachbarland ist mitangeklagt.
Laut Staatsanwalt beauftragte Andre unter anderem auch Laurent F. (55), insgesamt 1800 Gramm Drogen zu transportieren. Bei einer Fahrt wurde Laurent F. im Benz samt Drogen bei Königsbrück gestoppt.
Dieser Laurent F. steht derzeit in einem eigenen Prozess nicht nur wegen der Drogen vorm Richter. Er soll im Mai 2019 auch seine beiden Kinder (2 und 5) in der Dresdner Neustadt ermordet haben.
Er sprühte ihnen laut Anklage Bauschaum in die Münder (TAG24 berichtete). Ihm droht lebenslange Haft.
Zuhälter im Bordell erschossen
Apropos lebenslänglich: Dazu wurde der gelernte Schlosser Andre G. im August 1999 verurteilt. Er hatte im Sommer 1996 seinen damaligen Chef, den Zuhälter Beck S. (†33) und zwei Liebesdamen (†24 und 26) in einem Wohnungsbordell in Pieschen erschossen.
Andre wurde im Dezember 2013 entlassen, zog nach Zittau und wurde Monate später mit Drogen, Beil und Spaten im Auto erwischt. Dafür kassierte er zwei Jahre und neun Monate Haft.
Aber spätestens im Juli 2018, so die neue Anklage, mischte Andre wieder im Drogengeschäft mit.
Nun könnten die Richter nicht nur eine neue Strafe, sondern auch eine Sicherungsverwahrung über den Schlosser verhängen. Das hieße praktisch für immer hinter Gittern ... Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Ove Landgraf