Aptamil-Gang vor Gericht: Deshalb sind Asiaten so wild auf unsere Babynahrung
Dresden - Seit Jahren ermittelt der Staatsanwalt gegen Banden, die hier Aptamil (Babynahrung) klauen und über Hehler nach Asien schaffen. In den Verfahren "China I" und "China II" sind zahlreiche Beschuldigte geführt.
Gegen drei mutmaßliche Täter läuft jetzt am Landgericht Dresden der Prozess. Die Georgier klauten demnach wie die Raben - observiert von der Polizei.
Die Fahnder wollten die Hintermänner dingfest machen. So hängten sie sich ab Februar 2018 an Khvtiso G. (44), Zurabi C. (26) und Lasha S. (25), wenn die ihre "Tagestouren" starteten. Vom Asylheim Kamenz aus zu Rossmann-Filialen in und um Dresden, der Lausitz, Hessen und Thüringen.
Das Trio klaute demnach rund 280 Packungen Aptamil für mehr als 4600 Euro. "Nebenbei" ließen die Männer Lebensmittel, Schuhe und Taschen mitgehen. Festgenommen wurden die Georgier, als sie im August ihre Beute nach Pirna zu Hehlern bringen wollten.
Bei einer Razzia im Dezember 2018 wurde die mutmaßlichen vietnamesischen Hintermänner in Pirna gefasst. Derzeit wird an der Anklage geschrieben.
Die geklaute Babynahrung wurde laut Fahndern stets nach Prag gebracht, von dort per Flugzeug nach China. Denn seit dort vor Jahren gepanschtes Milchpulver (mit Klebstoff) auf den Markt kam und mehr als 300.000 Kinder schwerst erkrankten oder gar starben, ist das Misstrauen asiatischer Eltern groß. Sie kaufen lieber Pulver aus deutscher Herstellung. Notfalls illegal ...
Für Juni ist das Urteil gegen die Georgier geplant. Khvtiso G. soll übrigens zusätzlich für mehr als 2000 Euro Waren oder Datingportale bezahlt haben, ohne dass die Konten seiner EC-Karten gedeckt waren - 30-facher Betrug.
Titelfoto: Peter Schulze