Mit 95 Handgranaten im Kofferraum vor Hauptbahnhof: Jetzt ist das Urteil gefallen
Dresden - Im Februar entdeckte die Polizei zufällig einen Mercedes ML 320 am Hauptbahnhof, der sich als riesiges Waffenlager entpuppte (TAG24 berichtete). Das Landgericht Dresden verurteilte am Dienstag die beiden Insassen aus Bosnien-Herzegowina.
Dino S. (29) muss für drei Jahre und zehn Monate hinter Gitter. Beifahrer Emil A. (17) bekam wegen Beihilfe acht Monate Haft.
Von Tulza aus wollten die Männer bis nach Belgien reisen. Dort, so die Ermittler, wäre die Ware gegen Drogen eingetauscht worden.
Doch in Dresden gingen den Tätern Sprit und Geld aus. Sie parkten den Luxusschlitten am Hauptbahnhof. Im Parkverbot - und wurden prompt kontrolliert.
Emil A. konnte glaubhaft erklären, dass er nur von illegalen Geschäften, aber nichts von den Waffen wusste.
Dino S. gab an, dass er zwar von Waffen, aber nicht von der Menge gewusst hatte. Letztlich barg die Polizei aus dem Benz 95 Handgranaten, vier Sturmgewehre, sieben Pistolen, einen Revolver und 230 Schuss Munition.
Wie gefährlich die Fuhre war, erläuterte im Gericht ein BKA-Beamter. Demnach hätte ein Unfall verheerende Folgen haben können.
Granate hätte hochgehen können
Eine Granate hätte hochgehen, einen Dominoeffekt auslösen können. Gegen die inzwischen gefassten Hintermänner (24, 28) des Waffenschmuggels soll in Kürze verhandelt werden.
Weil Emil A. schon seit Februar in U-Haft saß, gilt seine Strafe als verbüßt. Er wurde nach dem Urteil entlassen.