Diebischer Betrüger machte Geschäfte mit Kindermörder und Rotlichtkiller

Dresden - Seine Lagerhalle nahe der Elbe platzte aus allen Nähten: von Kaffeemaschine über Bohrhammer bis Schlauchboot. Ayhan I. (55) hortete dort alles Mögliche. Nur: "Die Dinge stammen alle aus Straftaten", gab er zum Prozessauftakt gegen ihn am Landgericht Dresden zu. Nicht das einzige Geständnis des gebürtigen Türken mit den fast 20 Vorstrafen.

Ayhan I. (55) kann auf eine lange Vorstrafenliste blicken.
Ayhan I. (55) kann auf eine lange Vorstrafenliste blicken.  © Peter Schulze

So gab er auch zu, vor Jahren Crystal organisiert zu haben. Denn er konsumierte auch selber. Diese Geschäfte wickelte er mit anderen justizbekannten Tätern ab: Laurent F. (60), der später wegen Mordes an seinen beiden Kindern lebenslänglich bekam.

Und Andre G. (51), der in den 90er-Jahren im Rotlicht zwei Liebesdamen und deren Aufpasser erschoss, lange saß und inzwischen in Sicherungsverwahrung ist.

Das Geld für die Deals stammte unter anderem aus dem "Handel" mit Gegenständen aus Ayhans Depot. Die Anklage listet über 40 Fälle auf, in denen von Baustellen, aus Kellern oder Häusern Profi-Werkzeuge, Fahrräder und gar ein Schlauchboot verschwanden und im Lager wieder auftauchten.

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Und während anderer Leute Eigentum Ayhan offenbar egal war, ist ihm sein eigenes sehr wichtig: Er bat das Gericht, bei ihm konfiszierte persönliche Gegenstände zurückzubekommen. Besonders an den Ohrringen seiner verstorbenen Oma würde er sehr hängen ...

Ayhan I. muss sich am Landgericht Dresden verantworten. (Archivbild)
Ayhan I. muss sich am Landgericht Dresden verantworten. (Archivbild)  © imago/Robert Michael

Angeklagter Ayhan I. brach Drogentherapie ab

Ein Urteil ist für Mai geplant. Zuletzt wurde Ayhan 2021 wegen Betruges zu mehr als drei Jahren verurteilt. Damals hatte er kriminellen Verwandten geholfen. Während die Familienmitglieder mit sogenannten Schockanrufen als angebliche BKA-Beamte von Senioren Geld abforderten, ließ Ayhan die ergaunerte Kohle über seine Konten laufen.

Damals wurde auch eine Drogentherapie angeordnet. Die aber brach er ab. Ihn hätte das noch offene Verfahren, das nun verhandelt wird, zu sehr belastet, ließ er wissen.

Titelfoto: Peter Schulze

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