Der Koran-Zündler von Dresden: 35-Jähriger trotz schwerer Brandstiftung schuldunfähig
Dresden - Wenn er in einer Moschee auftauchte, brannte ein Koran. Habib F. (35) zündete aus "Protest gegen den Islam" Gebetsbücher an. Nun muss sich der Elektronik-Student wegen schwerer Brandstiftung und Störung der Religionsausübung am Landgericht Dresden verantworten.
Allerdings gilt der Iraner wegen einer psychischen Krankheit als schuldunfähig. Er soll per Urteil dauerhaft eingewiesen werden.
"Ich brauche keinen Islam und ich brauche auch keinen Koran", rief Habib kurz vorm Morgengebet in der Moschee an der Marschnerstraße. Dabei zündete er im April 2023 ein Gebetbuch an. Tage später brannte im Islamischen Zentrum am Flügelweg ein Koran.
Und im Mai kippte Habib in der Moschee Hühndorfer Straße Benzin über das komplette Regal mit Koran-Büchern.
Der Imam versuchte noch, das Anzünden zu verhindern, ging dabei zu Boden. Er entkam nur knapp einer Stichflamme, konnte den Brand aber löschen.
Habib wurde gefasst, ist seither in Arnsdorf untergebracht.
Koran-Zündler legt Geständnis ab
Außerdem wird ihm vorgeworfen, im Streit einen Landsmann mit dem Messer verletzt und die Synagoge am Hasenberg beschmiert zu haben.
Habib gestand zu Prozessauftakt. "Das war meine Art von Protest", erklärte er.
"Mein Land ging am Islam kaputt", so Habib, der 2018 nach Deutschland kam, 2020 in Dresden getauft wurde. Doch 2022 zeigten sich Symptome einer psychischen Krankheit.
Laut Gutachter könnte Habib in dem Zustand immer wieder Straftaten begehen. Nun soll das Gericht entscheiden.
Urteil folgt.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze (2)