Der hat doch ein Rad ab! Neuer Mitarbeiter war ein Seriendieb

Dresden - Fahrräder sind seine Welt. Kai P. (20) bekam sogar einen Job bei einem großen Zweiradunternehmen in Dresden. Aber schon nach acht Wochen war der vorbestrafte Jugendliche ihn wieder los.

Kai P. (20) bediente sich im Lager an Fahrradteilen.
Kai P. (20) bediente sich im Lager an Fahrradteilen.  © Peter Schulze

Er hatte sich ungefragt im Warenlager bedient und saß nun wegen Diebstahl mal wieder vorm Amtsrichter in Dresden.

Spezielle Hinterraddämpfer, besondere Radnaben in bestimmten Farben. Immer wenn Kai im Warenlager neu gelieferte Teile in die dafür vorgesehenen Kisten sortierte, nahm er sich ein Produkt aus dem Altbestand.

So verschwand Ware für gut 2000 Euro. "Ich wollte alles verkaufen, um für meinen Hund und meine Lebensgefährtin zu sorgen", so der Angeklagte. Er habe nicht auf seinen ersten Lohn warten können. "Und das Bürgergeld reichte nicht."

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Er stellte die Teile bei eBay ein. Allerdings bekam das ein Kollege mit, der es meldete. Die Zuordnung war einfach: Von einer angebotenen Nabe zum Beispiel lag die leere, dazugehörige Verpackung mit Seriennummer noch im Lager ...

Kai flog sofort, jobbte danach kurz bei einem anderen Rad-Laden. "Der Chef weiß, was passiert ist. Und gekündigt worden bin ich dort jetzt nur, weil die Filiale in Dresden geschlossen wurde", so der Angeklagte, der nun eine Ausbildung machen will.

Seriendieb muss zwei Wochen in den Jugendarrest

Diese Bemühungen lobte der Richter, sagte aber auch: "Wäre das nicht zeitnah aufgefallen, hätten Sie doch weitergemacht." Obendrein saß Kai schon wegen Diebstahl, kam Weisungen der Justiz bisher nur schleppend nach.

Die Konsequenz: zwei Wochen in den Jugendarrest.

Titelfoto: Peter Schulze

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