Das ging schief! Bauunternehmer nach Kakadu-Trick verurteilt
Dresden - Weil er Häuslebauer abzockte, wurde Holger F. (49) jetzt vom Landgericht Dresden verurteilt. Die zwei Jahre Haft wurden allerdings zur Bewährung ausgesetzt, weil die Justiz so lange brauchte.
Die Richter waren überzeugt, dass Holger mit vier Bauherren Verträge für den Neubau oder die Sanierung von Häusern abschloss.
Doch statt Leistungen zu erbringen, zweigte er Gelder ab, "für die private Finanzierung von Haus und Volieren", so der Vorsitzende Richter.
Unter anderem ließ er sich für mehr als 30 Kakadus und Papageien (Wert laut Polizei: rund 100.000 Euro) geräumige Käfige bauen, um wiederum die finanzkräftigen Bauherren zu beeindrucken.
"Ihnen flossen rund 545.000 Euro zu", rügte der Jurist den geständigen Angeklagten. Dagegen seien von Holgers Konto nie Lohnabbuchungen an Bauarbeiter registriert worden. "Sie waren doch gar nicht in der Lage, die Bauvorhaben abzuwickeln", so der Richter.
Dennoch: Die Taten liegen zum Teil neun Jahre zurück, Gutachten dauerten, das Gericht war überlastet. Diese überlange Verfahrensdauer wurde strafmildernd gewertet und so kam es zu einer Bewährungsstrafe.
Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze, Polizei Dresden