Crystal von der Post: Lange Haft für Pannen-Dealer
Dresden - Glück brachten ihm weder Drogenhandel noch das jahrelange Konsumieren von Crystal. Und so bekam Christopher J. (30) nun die Quittung vom Landgericht Dresden. Der Mann aus Meißen muss weit mehr als sechs Jahre hinter Gitter.
Er gestand, mehr als vier Kilo Crystal vertickt zu haben. Sonderlich erfolgreich war der Dealer allerdings nie: So flog er früher schon auf, weil er Drogen per Post verschickte, aber falsch frankierte.
Er wollte Drogen in den Knast schmuggeln, die bei der Einlasskontrolle in seinen Schuhen gefunden wurden. Auch in den neuerlichen Fällen machte er mächtig Minus. Als die Polizei zur Razzia klingelte, spülte er fix 500 Gramm Crystal im Klo runter!
Eigentlich verdächtigte der Staatsanwalt den mehrfach Vorbestraften auch, im August 2020 eine alte Halle in Klipphausen (Schaden: 400.000 Euro) angezündet zu haben.
"Zwar fand sich vor Ort Ihre DNA, aber wir kennen weder Ihr mögliches Motiv noch Ihre Tatbeteiligung", so der Vorsitzende Richter, dessen Kammer das Verfahren wegen Brandstiftung einstellte.
Christopher J. muss in eine Entziehungsanstalt
Trotzdem setzte es sechs Jahre und vier Monate Knast wegen der Drogenfälle. Dazu kommt, dass Christopher zuvor sämtliche Reststrafen früherer Urteile absitzen muss. Bis April 2025. Erst dann "läuft" die Zeit fürs neuerliche Urteil.
"Immerhin haben Sie erkannt, dass eine Therapie Ihre letzte Chance ist", so der Richter. Deshalb wurde die sofortige Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.
Absolviert Christopher die erfolgreich, könnte er sich die Haftzeit verkürzen, weil die Therapiezeit angerechnet würde. Falls er sich bewährt ...
Titelfoto: Steve Schuster