Urteil im Pirnaer "Bruderkrieg" - Täter will freiwillig in den Knast
Pirna - Weil er rabiat auf seinen Halbbruder Christoph (65) losging, wurde Johannes H. (63) am Mittwoch im Amtsgericht Pirna zu einer Geldstrafe von 2600 Euro verurteilt.
Ob nun auf dem gemeinsam geerbten elterlichen Grundstück im Landkreis Sächsische Schweiz Ruhe einkehrt, bleibt abzuwarten.
Für den Richter war erwiesen, dass Johannes im Oktober 2023 nachts auf seinen Bruder mit den Worten "Ich mache dich tot" losging und dass der im Auto auf die angrenzende Weide floh. Mit einem Zaunpfahl zerdrosch der Täter die Frontscheibe. Nachbarn riefen die Polizei.
Der gegenüber behauptete Johannes, Christoph habe ihn über die Wiese gejagt und angefahren. Im Prozess blieb Johannes bei der Version, schimpfte ununterbrochen auf seinen Bruder.
Christoph beteuerte: "Er wollte mich pochen, da bin ich im Auto abgehauen." Auch laut der Nachbarn hat Christoph seit Jahren Angst vor seinem rabiaten Bruder. Sogar die Polizei berichtete, Christoph wäre ruhig und in sich gekehrt gewesen, während Johannes kaum zu beruhigen war.
Nun soll der gelernte Landmaschinentechniker Strafe zahlen, bekam zusätzlich ein Fahrverbot (sechs Monate) aufgebrummt.
"Ich beantrage, die Strafe abzusitzen", sagte der Verurteilte, der im Fall der Genehmigung 65 Tage hinter Gitter muss.
Titelfoto: Thomas Türpe