Blutiger Streit am Amalie-Dietrich-Platz: Bäcker lief mit Messer Amok
Dresden - Drei Justizbeamte zur Bewachung, Fesseln an Händen und Füßen. So wurde Khalid O. (25) zu seinem Prozess am Landgericht Dresden gebracht. Dem Bäcker wird dreifacher versuchter Totschlag vorgeworfen. Der Mann aus Eritrea war im April in Gorbitz mit Messern regelrecht Amok gelaufen.
Gegen neun Uhr morgens rückte die Polizei zu den Hochhäusern am Amalie-Dietrich-Platz aus. In Nummer 9 fanden die Beamten einen Schwerverletzten in der sechsten Etage.
Khalid hatte laut Anklage nach tagelangem Streit seinen Landmann niedergestochen, einen weiteren ebenfalls attackiert und verletzt, floh dann ins Nachbarhaus.
Während Polizei und Rettungsdienst die ersten Opfer versorgten, brach Khalid im Nachbarhaus im zweiten Stock bei einem anderen Bekannten ein.
Als der Mann dadurch erwachte, wurde er mit den Worten "Ich töte Dich, wie die anderen auch" angegriffen.
In Panik, so die Anklage, sprang das Opfer aus dem Fenster. Danach lief Khalid der Polizei regelrecht in die Arme, wurde festgenommen, sitzt seither in Haft.
Die Beamten erkannten ihn auch wieder: Sie hatten den revierbekannten Khalid nur Stunden zuvor aus dem Gewahrsam entlassen ...
Beruhigt hat sich Khalid O. seither offenbar auch nicht. Beim Amtsrichter liegt bereits eine weitere Anklage. Wegen Angriffen auf Mithäftlinge und Bedienstete in der JVA Dresden. Inzwischen wurde der renitente Bäcker sogar in ein Gefängnis in ein anderes Bundesland verlegt. Zu den Vorwürfen schweigt er. Urteil folgt.
Titelfoto: Peter Schulze