Blau und ohne "Lappen" unterwegs: Knatter-Andi hält Polizei in Atem
Dresden - Bis die Krankheit es ihm unmöglich machte: Andreas S. (64) ist für seine Suff-Fahrten bereits so bekannt, dass ihn Polizisten schon aus der Ferne erkennen. Auch vor dem Richter saß er schon mehrfach. Nun musste er sich wegen fünf weiterer Fahrten auf dem Roller verantworten.
Einen Führerschein hat Andreas S. schon lange nicht mehr, selbst das Fahren führerscheinloser Fahrzeuge, wie Mofas, hat ihm die Stadt bereits verboten.
Trotzdem trifft ihn die Polizei immer wieder auf Zweirädern an, meist ordentlich betrunken.
So zum Beispiel am 20. Oktober 2021: Mit 1,08 Promille knatterte Andreas S. vom Netto-Eingang zu einer Trinkergruppe, wurde prompt von einem Ex-Saufkumpan verpfiffen. Vor Gericht gesteht er das ohne Umschweif.
Am 18. November 2021 fiel er der Polizei in der Kurt-Werner-Straße auf, brachte auf Ansprache nur wirres Lallen heraus.
Der Test ergab, dass er 1,38 Promille intus hatte. Auch das gesteht Andreas S. und beschwert sich über den Polizisten: "Der hat ohne meine Zustimmung damit eine Probefahrt gemacht", so der Angeklagte.
"Der hat nicht geglaubt, dass das nur so langsam fahren kann." Ohne Führerschein dürfen nur bestimmte Mofas gefahren werden.
Angeklagter begründet seinen Alkoholkonsum mit Schmerzen
Im folgenden Jahr ging es so weiter: Am 4. März rief er der Polizei sogar entgegen: "Na klar habe ich schon wieder getrunken."
Sein letztes Abenteuer auf zwei Rädern: Am 16. März rammte er in der Reisewitzer Straße zweimal einen Passat, hinterließ 1000 Euro Schaden und rannte davon. "Der Mann hat im Auto telefoniert", so Andreas S., startete dann wohl nicht früh genug an der Ampel. "Da bin ich mit Absicht hinten rein und hab' gesagt: 'Fahr' weiter!'"
Andreas S. begründet seine Trinkerei mit Schmerzen im Bein, welches ihm allerdings mittlerweile amputiert wurde. Er saß schon 18 Mal im Gefängnis, bringt 39 Einträge in seinem Vorstrafenregister mit. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Steve Schuster