Bewährung für illegalen Millionentransfer: Richter lassen Hawala-Banker laufen

Dresden - Freudentränen vor Gericht! Nach elf Monaten Untersuchungshaft hob das Dresdner Landgericht am Mittwoch den Haftbefehl gegen Ramez B. (33) auf, verurteilte ihn wegen seiner Beteiligung an illegalen Millionen-Transfers zu zwei Jahren auf Bewährung.

Ramez B. (33) kam mit Bewährung davon.
Ramez B. (33) kam mit Bewährung davon.  © Peter Schulze

Das jahrhundertealte System aus dem arabischen Raum ist auf der ganzen Welt verbreitet, doch legal ist es nicht: Beim Hawala-Banking bringt man Geld zu einem Netzwerk-Mitglied, vereinbart mit diesem einen Code.

Damit kann der Empfänger bei einem anderen Mitglied fast zeitgleich die entsprechende Summe abholen. Die beiden "Hawaladare" verrechnen das untereinander.

An führender Stelle dieses Systems mischte der Syrer Ramez B. in Dresden mit, transferierte zwischen den Jahren 2018 und 2021 mindestens 2 137 144,90 US-Dollar. Außerdem verschwieg er seinen monatlichen Gewinn von rund 2 500 Euro dem Jobcenter, bezog so mit Frau und Kindern fast 54 000 Euro Hartz IV zu viel.

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Doch Ramez B. hatte Glück: Für ein umfassendes Geständnis stellte ihm das Gericht eine Strafe zwischen zwei und zweieinhalb Jahren Haft in Aussicht.

Da Ramez B. tatsächlich alles gestand, weitere Netzwerkstrukturen offenlegte und selbst seine Handy-PINs herausrückte, kam er mit zwei Jahren Haft auf Bewährung wieder auf freien Fuß. Allerdings beschloss das Gericht auch die Einziehung von 133 242,85 Euro bei ihm.

Titelfoto: Peter Schulze

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