Betrunken über die "Pillnitzer" gerauscht: Bauunternehmerin hat Führerschein zurück
Dresden - Wer Sorgen hat, hat auch Likör: Dieses Frühjahr war für Bettina D. (58) eine schwere Zeit. Eine Firma der Dresdner Bau-Unternehmerin stand vor dem Aus. Alkohol als Problemlöser half ihr da nicht.
Im Gegenteil: Nach einer Trunkenheitsfahrt verlor die Bauingenieurin ihren Führerschein. Am gestrigen Dienstag kämpfte sie nun vor Gericht um ihre Fahrerlaubnis.
"Ich war an dem Samstagabend bei einer Freundin. Ich wollte mit ihr über die Probleme meiner Firma sprechen. Wir tranken Wein. Eigentlich wollte ich auch bei meiner Freundin übernachten", berichtete Bettina D. vom 11. März der Richterin.
Weil sich die Frauen in Rage redeten, gab die Geschäftsfrau ihre Pläne auf. Statt zu bleiben, schnappte sie sich ihre Autoschlüssel und düste mit ihrem BMW X5 auf der Pillnitzer Landstraße heimwärts. In einer Linkskurve flog ihr dann das Handy vom Beifahrersitz in den Fußraum des Wagens.
Sie bückte sich, verriss das Lenkrad nach rechts und bretterte mit dem Wagen gegen ein Straßenschild, eine Mauer und eine Hauswand.
3300 Euro Strafe und sechs Monate Führerscheinentzug
Ihre Fahrt war danach aber nicht zu Ende. Erst zwei Kilometer weiter hielt sie an, realisierte ihr Tun und rief die Polizei. Die stellte bei ihr anschließend einen Blutalkoholwert von 1,97 Promille fest.
Ihr Urteil wegen fahrlässiger und vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr sowie unerlaubten Entfernens vom Unfallort: 3300 Euro Strafe sowie sechs Monate Führerscheinentzug.
Da Bettina D. seit über neun Monaten Fußgängerin ist, konnte sie ihren Führerschein noch im Gerichtssaal wieder entgegennehmen.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze//dpa