Betrug mit Corona-Soforthilfe: "Gruppe Freital"-Wirt verurteilt
Freital - Über Freital hinaus schaffte es Dirk J. (46) zu trauriger Berühmtheit: In seinem Lokal traf sich der Terrortruppe "Gruppe Freital". Später führte seine Karriere durch einige Rechtsaußen-Gruppierungen, auch am Rande von "Querdenker"-Demos war er zu sehen. Am gestrigen Mittwoch nun musste er vor das Dresdner Amtsgericht wegen Subventionsbetrugs bei der Corona-Soforthilfe.
"Auf jeden Fall viel Erfolg", schrieb Rechtsterrorist Philipp W. (33) seinem alten Freund auf Facebook. Doch gebracht hat ihm das wenig.
Vor allem wegen seines Starrsinns: Seit Jahren streitet sich Dirk J. mit der Stadt Freital wegen der Gewerbesteuer, zuletzt waren 590,43 Euro übrig. Da er nicht zahlen wollte, kam mehrfach der Gerichtsvollzieher.
Außerdem hatte er ein Pfändungsschutzkonto.
Am 30. März 2020 beantragte der DJ Corona-Soforthilfe in Höhe von 1400 Euro, gab dabei jedoch an, nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu stecken.
"Es gibt wirtschaftliche Schwierigkeiten, wenn Zwangsmaßnahmen gegen sie vorliegen", stellte Richter Thomas Hassel (57) klar.
"Ich habe damit meine Firmenausgaben beglichen", wehrte sich der Angeklagte. "Ich habe mich doch nicht bereichert." Auch meinte er, die 590,43 Euro problemlos zahlen zu können und deshalb keine Probleme zu haben.
Weil Dirk J. bereits 14 Einträge, die meisten wegen Trunkenheitsfahrten, in seinem Vorstrafenregister hat, kam eine Einstellung für die Staatsanwaltschaft nicht infrage. Urteil: 25 Tagessätze zu je 20 Euro.
Titelfoto: Steve Schuster