Betrug am Spieß: Döner-Chef bestellte Waren für mehr als 160.000 Euro - und bezahlte nie
Dresden - Dresdens frechster Zechpreller kommt vor Gericht: Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Turgay B. (36) erhoben.
Der Türke, der einen Döner-Imbiss in der Augsburger Straße betrieb, ließ sich unter anderem Obst, Gemüse und Getränke für mehr als 160.000 Euro liefern, blieb die Rechnungen aber schuldig. Als die Polizei ihm auf die Spur kam, ergriff er die Flucht.
2017 führte Turgays Freundin formell den Dönerladen in der Nähe der Uniklinik, doch in Wirklichkeit war Turgay der Chef.
Das jedoch wohl nicht auf legale Weise: Für 100.000 Euro soll er sich im März 2017 Getränke bei einem Dürrröhrsdorf-Dittersbacher Getränkegroßhändler bestellt haben, Gemüse und Obst kamen im Mai 2017 für 60.000 Euro von einem Dresdner Großhändler.
Im August 2017 soll er nochmals unter falschen Personalien Getränke für 8500 Euro bestellt haben. Geld sahen die Lieferanten nie.
Dabei blieb es jedoch nicht: Hotelaufenthalte in Dresden bei einem Reiseveranstalter mit Sitz in Hannover im Gesamtwert von 3100 Euro und Pauschalreisen nach Spanien bei einem Reiseveranstalter mit Sitz in Baden-Baden im Wert von 2600 Euro soll der Türke ohne Bezahlung genossen haben.
Torgay flüchtete in die Schweiz
Schon zwischen Juli und August 2016 soll er mehrere Reisen unter falschem Namen gebucht haben, diese nahmen dann Bekannte von ihm wahr. Im April 2018 kamen ihm die Ermittler schließlich auf die Spur, der Mann floh in die Schweiz.
Dort hatte er bereits mehrere Jahre seines Lebens verbracht. Trotzdem schoben die Schweizer ihn ab, am Flughafen bei Kiew schnappten ihn die Fahnder schließlich im April 2021. Nun wartet er in U-Haft auf seinen Prozess.
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