Dresden - Großartig Respekt hat Narjes A. (37) offenbar vor niemandem. Die Hausfrau aus Syrien saß vorm Amtsrichter in Dresden, weil sie mit ihrem Mann Ghandi H. (38) Landsleute abzockte. Zusätzlich hatte sie immer wieder rabiat ihren Gatten attackiert. Zwar bekam Narjes Bewährung. Doch nur Minuten nach dem Urteil pöbelte sie lautstark Zeugen an!
Als sie ihr Geburtsdatum nennen sollte, musste Narjes es von ihrer Aufenthalts-Chipkarte ablesen. Dass sie mit Ghandi verheiratet ist, soufflierte ihr der mitangeklagte Gatte. Doch ausgerechnet der Kraftfahrer und seine Frau haben mindestens drei Landsleuten erklärt, sie könnten deren Familien nach Deutschland holen.
Mal gab er sich als "der in Deutschland für Neuankömmlinge Zuständige" aus, mal waren beide "UNHCR-Mitarbeiter". Für Behördengänge und Versicherungen kassierte sie 2700 Euro. Ohne freilich je einen Finger gerührt zu haben.
Doch dann war wohl auch die Ehe kaputt. Immer wieder gab es Ermittlungen gegen Narjes, die Ghandi verprügelte, biss, die Klamotten zerfetzte. Verurteilt wurde sie letztlich, neben den Betrügereien, weil sie ihn auf offener Straße mit Steinen bewarf.
Wachmann schreitet ein
Sie bekam ein Jahr, er zehn Monate. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der Richter belehrte sie, sich zwei Jahre nichts zuschulden kommen zu lassen. Doch für Narjes und Ghandi war diese Ansage an der Gerichtstür bereits Schall und Rauch.
Laut zeternd gingen beide auf Zeugen los. Ein Wachmann schritt dagegen ein und geleitete die Opfer zu einem anderen Ausgang, um dem wilden Paar aus dem Weg zu gehen.