Beim Buddeln am Umspannwerk: Kabeldieb-Tölpel machen in Heidenau das Licht aus
Heidenau/Dresden - Plötzlich war das Licht aus.
Im Oktober 2021 fiel in 1100 Haushalten in Heidenau der Strom aus. Laut Anklage hatte Felix R. (39) einen Spaten in ein 20-Kilovolt-Kabel am Umspannwerk gerammt - um den Kupferstrang zu klauen. Nicht der einzige Vorwurf gegen den Gestaltungsassistenten mit den einschlägigen Vorstrafen.
Doch Felix bestreitet im Amtsgericht Dresden, für den Blackout verantwortlich zu sein.
Kurz nachdem der Strom ausgefallen war, entdeckte die Polizei am Umspannwerk, Heidenauer Straße, ein frisch gebuddeltes Loch von 150 cm Durchmesser und 50 cm Tiefe.
Zwei 20-Kilovolt-Kabel waren freigelegt, in einem steckte ein Spaten. Spitzhacke und Schaufel lagen daneben. Und eine Bierflasche. Die trug die DNA von Felix!
Felix R. schiebt alleinige Schuld auf 29-Jährigen
Der aber schob im Prozess die alleinige Schuld auf einen anderen Ganoven (29). Der wurde tatsächlich schon per Strafbefehl deshalb verurteilt. Aber die Anklage geht davon aus, dass beide Männer Hand angelegt hatten.
"Mir kommt das alles vor, wie von ihm so arrangiert. Ich war doch nur dort, weil er mit dem Loch prahlte. Aber ich habe nichts gemacht", beteuerte Felix, der einen anderen Kupferklau gestand.
Mit einem weiteren Dieb riss und stemmte er im März 2021 nachts Kabel aus der ehemaligen Staatsoperette. Auch da hatten die Langfinger kein Glück. Nicht nur, dass Felix sein Rad am Tatort zurückließ. Die Kabeldieb-Tölpel zündeten neben der Kiesgrube Leuben ein Feuer an, um die Isolierung zu entfernen. Die alarmierte Feuerwehr löschte die Flammen.
Nun will der Richter Zeugen hören, ehe er ein Urteil fällt.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze (2)