"Beifang" der Drogenfahnder: Als Heroin-Schmuggler Kinderpornos gehortet

Dresden - Torsten N. (57) kassierte im November 2024 mehr als zehn Jahre Haft im Landgericht Dresden, weil er am bisher größten Heroin-Schmuggel Deutschlands beteiligt war. Nun gab es eine weitere Strafe für den Sachsen: Er hatte auf seinen Handys auch noch Kinderpornos gehortet.

Schon im Herbst 2023 musste Torsten N. (heute 57) vor Gericht. Der Prozess zog sich.
Schon im Herbst 2023 musste Torsten N. (heute 57) vor Gericht. Der Prozess zog sich.  © Peter Schulze

Dieser Fall war sogenannter "Beifang" für die Ermittler. Denn die Fahnder waren seinerzeit an einer Drogenbande dran. Wie berichtet, kamen im August 2022 im Hamburger Hafen 700 Kilo als Seife getarntes Heroin an. Es war die bislang größte beschlagnahmte Menge. Der Zoll tauschte die heiße Ware aus, installierte Abhörtechnik und schickte alles zum Adressaten nach Grumbach: Torsten N., der im Auftrag der Bande dort Lager bereithielt.

Die insgesamt fünf mutmaßlichen Täter wurden verhaftet, kamen vor Gericht. Laut Anlage hatten sie gar dreimal 700 Kilo Rauschgift ins Land gebracht. Inzwischen wurden die Männer, darunter Torsten N., verurteilt, einer wurde freigesprochen. Gegen einen gesundheitlich schwer angeschlagenen Angeklagten wird noch immer verhandelt.

Bei den damaligen Ermittlungen wurden auch sämtliche beschlagnahmte Handys der Beteiligten ausgewertet. Auf den Geräten von Torsten fanden sich zahlreiche Kinderporno-Dateien. Dafür gab es nun eine Extra-Anklage und einen eigenen Prozess.

Fahnder entdeckten Kinderpornos auf N.s Handys.
Fahnder entdeckten Kinderpornos auf N.s Handys.  © IMAGO/Dreamstime

Torsten gestand, was nicht zu leugnen war und kassierte weitere 16 Monate Haft. Diese Strafe wurde aber zur Bewährung ausgesetzt. Hinter Gittern bleibt er dennoch, auch wenn das Drogen-Urteil noch nicht rechtskräftig ist.

Titelfoto: Peter Schulze

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