Autos geschrammt und abgehauen? DHL-Fahrer rettet Fleppen vor Gericht

Dresden - Postzustellen in der Dresdner Innenstadt ist kniffelig. Paketfahrer kämpfen mit knappen Parkplätzen und schweren Kisten. Marcus S. (38) soll beim Ausliefern gleich zwei Autos gerammt haben (Schaden: 2700 Euro). Nun saß er vorm Amtsrichter und kämpfte gegen ein dreimonatiges Fahrverbot.

Marcus S. (38) kämpfte erfolgreich gegen ein Fahrverbot.
Marcus S. (38) kämpfte erfolgreich gegen ein Fahrverbot.  © Peter Schulze

Das war per Strafbefehl verhängt worden, weil Marcus im Sommer 2022 beim Rangieren am Neumarkt auf der Rückseite vom Steigenberger Hotel erst einen Benz und dann einen Volvo geschrammt haben soll.

"Beim Ausparken sah ich, dass der Benz sehr nah war. Aber ich habe nicht bemerkt, dass ich ihn angestoßen hätte", so Marcus, der keinerlei Einträge im Straf- und Verkehrsregister hat.

Der Benz-Fahrer sprach ihn an. "Der Wagen hatte Kratzer und Beulen. Aber alles alte."

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So kümmerte Marcus sich wieder um Pakete und wurde von einem Volvo-Fahrer angesprochen. Auch den Wagen soll der Zusteller geschrammt haben. "Habe ich sicher nicht", so Marcus, der den Autofahrern versuchte, Visitenkarten der DHL zu übergeben (allerdings ohne seine Daten) und dann seine Tour weiterfuhr.

Die Unfallgegner erstatteten Anzeigen, kamen aber nicht zur Aussage ins Gericht. Auch intern hatten die mutmaßlichen Unfälle keinerlei Konsequenz für Marcus, der seit mehr als zehn Jahren in seinem Job arbeitet.

Auf der Rückseite des Steigenberger Hotels soll der Paketfahrer zwei Autos gerammt haben.
Auf der Rückseite des Steigenberger Hotels soll der Paketfahrer zwei Autos gerammt haben.  © Peter Schulze

Der Richter stellte daher das Verfahren gegen eine Zahlung von 1500 Euro ein. Dafür ist das Fahrverbot vom Tisch.

Titelfoto: Peter Schulze

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