Autodieb tödlich verunglückt, jetzt steht sein Chef vor Gericht: Ist ER der Kopf der Auto-Bande?
Dresden - Acht Wochen war er auf der Flucht. Am Ende stoppte ihn der Schuss aus einer Dienstwaffe. Nun sitzt Rudolf O. (41) im Landgericht Dresden. Der Tscheche soll Chef einer Bande von Autodieben aus Varnsdorf sein.
Mindestens zehn Fahrzeuge der Marken Skoda und VW verschwanden laut Anklage in Sachsen im Auftrag des Handelsvertreters. Er soll Garagen ebenso zur Verfügung gestellt haben wie nötiges Klau-Werkzeug.
Nicht immer glückten die Aktionen: So wurde ein an der Eisenstuckstraße in Dresden geklauter Golf nach einer Verfolgung durch die Polizei verlassen im Wald von Rugiswalde entdeckt.
Im Januar 2020 ließ Rudolf laut Anklage einen Skoda auf der Hechtstraße in Dresden stehlen. Auf der Flucht vor der Polizei verunglückte der Octavia in Sebnitz. Der Autodieb (42) starb noch an der Unfallstelle.
Seit Jahren ermitteln die Soko Kfz und die Polizei in Tschechien gegen derlei Banden. Schon 2020 gab es in Varnsdorf große Razzien, wobei zahlreiche ausgeschlachtete Autos gefunden wurden.
Im September 2021 wurde die Bande um Rudolf O. hochgenommen. Doch er konnte fliehen. Acht Wochen später ging er der Polizei bei Jirikov ins Netz. Er lieferte sich eine Verfolgungsfahrt mit den Fahndern, bis ein Beamter die Waffe zog und Rudolf ins Bein schoss. Nach dem Klinikaufenthalt wurde er ausgeliefert. Nun ist Prozess. Der Angeklagte schweigt.
Damit wird derzeit gegen zwei mutmaßliche Banden-Chefs auf Varndorf am Landgericht Dresden verhandelt.
Auch Lubos B. (46) soll einen Klautrupp befehligt haben. Gegen ihn wird seit Dezember 2021 verhandelt. Ein Urteil fällt frühestens im November. Für Rudolf O. hat die zuständige Kammer bis September terminiert.
Titelfoto: Bildmontage: Polizei Sachsen , Thomas Türpe